TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die Aktienmärkte in Fernost haben am Mittwoch ihren schwankenden Verlauf fortgesetzt. Nach den Gewinnen am Vortag ging es nun wieder nach unten. Die Trendwende im Handelsverlauf an der Wall Street stützte nicht.
Mit den Verlusten hätten die asiatischen Aktienmärkte auf die Rezessionsorgen in den USA reagiert, stellte Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda fest. Anders als an der Wall Street, wo die Anleiherenditen in Reaktion darauf fielen und die Börsen stützten, seien in Fernost primär die Sorgen vor einem Abschwung wirksam geworden. Der japanische Nikkei 225 schloss mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 26 107,65 Punkten. Der australische S&P/ASX 200 gab unterdessen um 0,53 Prozent auf 6594,50 Punkte nach und hielt sich damit dank seiner starken Orientierung an der Wall Street etwas besser.
An den chinesischen Börsen ging es dagegen deutlich nach unten. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands gab um 1,97 Prozent auf 4401,05 Zähler nach. Der Hang-Seng-Index in Hongkong notierte zuletzt 2,42 Prozent tiefer bei 21 324 Punkten. Neue Corona-Fälle in Shanghai hätten die Sorgen vor Restriktionen angefacht, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) dazu an.
Auch in Südkorea tendierten die Kurse deutlich niedriger. Die Teuerungsrate des Landes deute auf weitere Zinsschritte hin, gab Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank zu bedenken. "Dass die Währungshüter den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung am 13. Juli von aktuell 1,75 Prozent weiter anheben werden, gilt unter Analysten als ausgemacht", so Stephan. "Uneins sind sie sich hingegen darüber, ob die Bank of Korea an ihrem bisherigen Kurs sanfter Zinsschritte von 0,25 Prozentpunkten festhält oder sich für ein deutlicheres Zinssignal von 0,5 Prozentpunkten entscheidet.