TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Überraschend schwache Wirtschaftsdaten aus Japan haben die Börse in Tokio zum Wochenauftakt belastet. Der in diesem Jahr um fast 20 Prozent auf ein Rekordhoch gestiegene Leitindex Nikkei 225 sackte am Montag um 2,19 Prozent auf 38 820,49 Punkte ab. Börsianer verwiesen auf Gewinnmitnahmen nach Konjunkturdaten.
Japans Wirtschaft erholte sich im vierten Quartal weniger stark als von Experten erwartet. In den drei Monaten bis Ende Dezember stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf Basis einer zweiten Schätzung auf das Jahr hochgerechnet um 0,4 Prozent gestiegen. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten allerdings mit einem Anstieg um 1,1 Prozent gerechnet. Auch wenn das Wachstum hinter den Erwartungen zurückblieb, verfestigt sich angesichts des Wachstums laut Experten die Wahrscheinlichkeit, dass die japanische Notenbank ihre Negativ-Zins-Politik zeitnah aufgeben wird.
Besser sah es in China aus. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um 1,3 Prozent auf 16 570 Punkte. Der CSI 300 mit großen Werten der Handelsplätze in Shanghai und Shenzhen legte um 1,25 Prozent auf 3589,26 Punkte zu. Die Verbraucherpreise in China sind erstmals seit einem halben Jahr wieder gestiegen. Das komme an den Börsen gut an, so Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners, denn "damit ist das gefürchtete Deflationsgespenst erst einmal vertrieben".
Die australischen Börsen gerieten unter Druck, der vor allem die zahlreichen Bergwerksgesellschaften und Rohstoffproduzenten traf. Marktteilnehmer erklärten die Verluste mit stark fallenden Eisenerzpreisen angesichts einer schwachen Nachfrage des Großimporteurs China. Der S&P/ASX 200 büßte 1,8 Prozent auf 7704 Punkte ein.