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Aktien Frankfurt: EZB-Zinssignale bringen deutliche Kursverluste

Veröffentlicht am 09.06.2022, 15:05
Aktualisiert 09.06.2022, 15:15
©  Reuters

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die geldpolitischen Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) schüchtern am Donnerstag die Anleger weiter ein. Der Dax weitete am Nachmittag sein Minus mit 14 235,01 Punkten auf 1,46 Prozent aus. Der Leitindex fiel auf ein Monatstief und steuert nun schon auf den dritten Verlusttag in Folge zu. Der MDax fiel mit einem Abschlag von 1,16 Prozent auf 29 828,00 Punkte unter die Marke von 30 000 Zählern. Auch der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 sank deutlich.

Im Kern erfüllte die EZB mit ihren Ankündigungen die Erwartungen. Aktuell bleibt das Zinsniveau in der Eurozone zwar unverändert, für Juli wurde aber angesichts der rekordhohen Inflation die erste Erhöhung des Leitzinses seit mehr als einem Jahrzehnt signalisiert. Dafür macht die Notenbank den Weg frei, indem sie Anfang des kommenden Monats die billionenschweren Netto-Anleihenkäufe auslaufen lässt.

"Die EZB beendet offiziell ihre lange Ära unkonventioneller Geldpolitik", resümierte Carsten Brzeski von der ING-Bank in einem ersten Kommentar. Laut Salah-Eddine Bouhmidi vom Broker IG rückten unter diesen Umständen die Kurse von Staatsanleihen vermehrt ins Blickfeld der Anleger. "Die Beendigung der Anleihekäufe könnte eine Belastung für südeuropäische Staaten wie zum Beispiel Italien bedeuten", warnte der Experte.

Etwas nervös reagierten die Anleger auch auf die Andeutungen zum weiteren geldpolitischen Kurs. Die Tür für 0,50 Prozentpunkte im September "steht weit offen", warnte der ING-Experte Brzeski. Damit könnte es die EZB anderen Notenbanken wie etwa der Fed mit einem stärkeren Zinskurs nachmachen. Was die Zinspolitik der USA betrifft, warten die Anleger nun auf Daten zu den Verbraucherpreisen am Freitag.

Angesichts der Zinsperspektiven standen einmal mehr Wachstumswerte aus der europäischen Technologiebranche unter Druck. Die Titel des Chipkonzerns Infineon (ETR:IFXGn) verloren vier Prozent, besonders stark traf es einige derzeit schwankungsreiche Internet-Konzerne aus dem Dax: Hellofresh (ETR:HFGG) und Zalando (ETR:ZALG) büßten jeweils mehr als sieben Prozent ein.

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Anleger fürchten bei den Online-Händlern schon länger, dass die hohe Inflation die Konsumnachfrage dämpft, steigende Zinsen das Wachstum gefährden und die Lieferkettenprobleme anhalten. An diese Hauptprobleme der Branche erinnerte der schwedische Modehändler Boozt, der seine Jahresziele einstampfte. Auch die im SDax notierten Aktien von About You (ETR:YOUG) sanken um fast sechs Prozent.

Höhere Verluste von 5,5 Prozent mussten ansonsten die Anleger von Hochtief (ETR:HOTG) einstecken. Grund ist eine Kapitalerhöhung, die die Gewinne für bestehende Aktionäre verwässert. Der Baukonzern beschafft sich mit neuen Aktien frisches Geld für die vollständige Übernahme der australischen Tochter Cimic .

Schwerer erwischte es nach dem zuletzt erreichten Hoch seit 2008 auch die Aktionäre von Wacker Chemie (ETR:WCHG) , deren Papiere nun sechs Prozent weniger wert sind. Analysten werden hier zunehmend kritischer. Die renommierte US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) nimmt mit der Abstufung auf "Underweight" gar eine pessimistische Haltung ein.

Eine positive Ausnahme in der Dax-Familie waren vor allem die 4,5 Prozent höheren Beiersdorf-Papiere mit einem Hoch seit September. In Schwung gekommen sind sie wegen optimistischer Signale, denn für 2022 peilt der Konsumgüterkonzern einen Umsatz am oberen Ende der bisherigen Zielspanne an. Die Titel des Konkurrenten Henkel (ETR:HNKG_p) schafften es im Schlepptau auch mit 0,3 Prozent ins Plus.

Der Euro legte auf 1,0762 US-Dollar zu. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0739 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,22 Prozent am Vortag auf 1,24 Prozent. Der Rentenindex Rex wurde vor dem EZB-Entscheid 0,08 Prozent tiefer mit 133,55 Punkte berechnet. Der Bund-Future verlor zuletzt 0,85 Prozent auf 147,43 Punkte.

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