APA ots news: Kreditvergabe der Banken und Kreditnachfrage der Unternehmen bleiben verhalten
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das
Kreditgeschäft im Juli 2013
Wien (APA-ots) - Die österreichischen Banken haben ihre Kreditrichtlinien
im Firmenkundengeschäft im zweiten Quartal 2013 zum fünften Mal in
Folge per Saldo geringfügig verschärft. Gleichzeitig war auch die
Kreditnachfrage der Unternehmen wegen geringerer Investitionen
weiterhin etwas rückläufig. Die Standards für Kredite an private
Haushalte wurden hingegen geringfügig gelockert. Das zeigen die
Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft im
Juli 2013, in der die Kreditmanager führender Banken ihre
Einschätzung zur Kreditentwicklung im abgelaufenen Quartal sowie
einen Ausblick auf das laufende Quartal gaben.
Im ersten Quartal 2013 haben die österreichischen Banken ihre
Richtlinien für Unternehmenskredite zum fünften Mal in Folge
geringfügig verschärft. Als Gründe für die vorsichtigere
Kreditvergabe nannten die befragten Banken zum einen höhere
Eigenkapitalkosten und zum anderen eine geänderte Risikoeinschätzung
von branchen- oder firmenspezifischen Aspekten. Für das dritte
Quartal 2013 wird eine weitere geringfügige Straffung der
Kreditrichtlinien erwartet. Kreditrichtlinien sind die internen
Kriterien - sowohl die schriftlich festgelegten als auch die
ungeschriebenen - die bestimmen, welche Art von Krediten eine Bank
als wünschenswert erachtet.
Gleichzeitig registrierten die Umfrageteilnehmer im zweiten
Quartal 2013 einen weiteren geringfügigen Rückgang der
Kreditnachfrage der Unternehmen. Als wichtigster Faktor wurde wie bei
der letzten Befragung ein etwas niedrigerer Finanzierungsbedarf für
Anlageinvestitionen bzw. für Fusionen und Übernahmen genannt. Dieser
Nachfragerückgang dürfte sich in der Einschätzung der befragten
Banken im dritten Quartal 2013 fortsetzen.
Im Privatkundengeschäft war die Entwicklung etwas weniger
verhalten. Sowohl für Wohnbaufinanzierungen als auch für
Konsumkredite wurden im zweiten Quartal 2013 die Kreditrichtlinien
geringfügig gelockert. Zugleich nahm die Nachfrage der privaten
Haushalte nach Wohnbaukrediten etwas zu, jene nach Konsumkrediten war
wie in der Vorperiode stabil. Für das dritte Quartal 2013 erwarten
die Banken eine weitere geringfügige Lockerung der Kreditstandards
für Kredite an private Haushalte. Gleichzeitig dürfte die Nachfrage
der privaten Haushalte nach Konsumkrediten weiterhin etwas zunehmen.
Wohnbaufinanzierungen dürften hingegen etwas weniger nachgefragt
werden.
Zusätzlich wurden die Banken nach ihrer aktuellen
Refinanzierungssituation befragt. Bei langfristigen
Schuldverschreibungen verbesserte sich ihr Zugang zu großvolumigen
Finanzierungen im zweiten Quartal 2013 etwas. Die Spannungen an den
europäischen Staatsanleihemärkten hatten - ähnlich wie bei den
vorangegangenen Befragungsterminen - keinen Einfluss auf die
Refinanzierungssituation der österreichischen Banken. In Vorbereitung
auf die bevorstehenden Änderungen der Eigenkapitalbestimmungen haben
die befragten Institute im ersten Halbjahr 2013 die risikogewichteten
Aktiva weiter leicht abgebaut und ihre Eigenkapitalposition durch
Aktienneuemissionen und einbehaltene Gewinne gestärkt. Diese
Entwicklung dürfte nach Angaben der Umfrageteilnehmer im zweiten
Halbjahr 2013 anhalten.
Die Zentralbanken des Euroraums - in Österreich die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) - führen gemeinsam mit der
Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine
Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren
Informationsstand über die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen
und Haushalte zu verbessern. Dabei werden rund 135 führende Banken
aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter fünf Institute aus
Österreich.
Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse
wird in Statistiken - Daten & Analysen Q3/2013 veröffentlicht. Die
EZB wird die Resultate für den Euroraum in ihrem Monatsbericht August
2013 publizieren.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6900
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0041 2013-07-24/10:22
Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das
Kreditgeschäft im Juli 2013
Wien (APA-ots) - Die österreichischen Banken haben ihre Kreditrichtlinien
im Firmenkundengeschäft im zweiten Quartal 2013 zum fünften Mal in
Folge per Saldo geringfügig verschärft. Gleichzeitig war auch die
Kreditnachfrage der Unternehmen wegen geringerer Investitionen
weiterhin etwas rückläufig. Die Standards für Kredite an private
Haushalte wurden hingegen geringfügig gelockert. Das zeigen die
Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft im
Juli 2013, in der die Kreditmanager führender Banken ihre
Einschätzung zur Kreditentwicklung im abgelaufenen Quartal sowie
einen Ausblick auf das laufende Quartal gaben.
Im ersten Quartal 2013 haben die österreichischen Banken ihre
Richtlinien für Unternehmenskredite zum fünften Mal in Folge
geringfügig verschärft. Als Gründe für die vorsichtigere
Kreditvergabe nannten die befragten Banken zum einen höhere
Eigenkapitalkosten und zum anderen eine geänderte Risikoeinschätzung
von branchen- oder firmenspezifischen Aspekten. Für das dritte
Quartal 2013 wird eine weitere geringfügige Straffung der
Kreditrichtlinien erwartet. Kreditrichtlinien sind die internen
Kriterien - sowohl die schriftlich festgelegten als auch die
ungeschriebenen - die bestimmen, welche Art von Krediten eine Bank
als wünschenswert erachtet.
Gleichzeitig registrierten die Umfrageteilnehmer im zweiten
Quartal 2013 einen weiteren geringfügigen Rückgang der
Kreditnachfrage der Unternehmen. Als wichtigster Faktor wurde wie bei
der letzten Befragung ein etwas niedrigerer Finanzierungsbedarf für
Anlageinvestitionen bzw. für Fusionen und Übernahmen genannt. Dieser
Nachfragerückgang dürfte sich in der Einschätzung der befragten
Banken im dritten Quartal 2013 fortsetzen.
Im Privatkundengeschäft war die Entwicklung etwas weniger
verhalten. Sowohl für Wohnbaufinanzierungen als auch für
Konsumkredite wurden im zweiten Quartal 2013 die Kreditrichtlinien
geringfügig gelockert. Zugleich nahm die Nachfrage der privaten
Haushalte nach Wohnbaukrediten etwas zu, jene nach Konsumkrediten war
wie in der Vorperiode stabil. Für das dritte Quartal 2013 erwarten
die Banken eine weitere geringfügige Lockerung der Kreditstandards
für Kredite an private Haushalte. Gleichzeitig dürfte die Nachfrage
der privaten Haushalte nach Konsumkrediten weiterhin etwas zunehmen.
Wohnbaufinanzierungen dürften hingegen etwas weniger nachgefragt
werden.
Zusätzlich wurden die Banken nach ihrer aktuellen
Refinanzierungssituation befragt. Bei langfristigen
Schuldverschreibungen verbesserte sich ihr Zugang zu großvolumigen
Finanzierungen im zweiten Quartal 2013 etwas. Die Spannungen an den
europäischen Staatsanleihemärkten hatten - ähnlich wie bei den
vorangegangenen Befragungsterminen - keinen Einfluss auf die
Refinanzierungssituation der österreichischen Banken. In Vorbereitung
auf die bevorstehenden Änderungen der Eigenkapitalbestimmungen haben
die befragten Institute im ersten Halbjahr 2013 die risikogewichteten
Aktiva weiter leicht abgebaut und ihre Eigenkapitalposition durch
Aktienneuemissionen und einbehaltene Gewinne gestärkt. Diese
Entwicklung dürfte nach Angaben der Umfrageteilnehmer im zweiten
Halbjahr 2013 anhalten.
Die Zentralbanken des Euroraums - in Österreich die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) - führen gemeinsam mit der
Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine
Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren
Informationsstand über die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen
und Haushalte zu verbessern. Dabei werden rund 135 führende Banken
aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter fünf Institute aus
Österreich.
Eine ausführlichere Darstellung der österreichischen Ergebnisse
wird in Statistiken - Daten & Analysen Q3/2013 veröffentlicht. Die
EZB wird die Resultate für den Euroraum in ihrem Monatsbericht August
2013 publizieren.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6900
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
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OTS0041 2013-07-24/10:22