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Börse Frankfurt-News: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben (Markttechnik)

Veröffentlicht am 20.03.2013, 16:01
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 20. März 2013. Nach dem jüngsten Dämpfer ist der Weg zum DAX-Allzeithoch technisch orientierten Analysten zufolge zwar beschwerlicher, dennoch gilt er weiterhin als machbar.

Nicht nur die Frühlingstemperaturen lassen auf sich warten, auch neue DAX-Allzeithochs werden nach Auffassung vieler technischer Analysten erst einmal vertagt. 'Den Kampf um die runde Marke von 8.000 Punkten hat der deutsche Bluechip-Index aber noch nicht verloren', meint Christoph Geyer von der Commerzbank, auch wenn sich der kurzfristige technische Ausblick verschlechtert habe.

Es bleibt spannend

Als ein positives Zeichen wertet Gregor Bauer die Tatsache, dass die Ereignisse um die Zypernrettung das deutsche Aktienbarometer nahezu unbeeindruckt lassen. Zwar halte sich in diesem Zusammenhang die Höhe der im Raum stehenden Belastung für Deutschland in engen Grenzen. 'Bei ähnlichen Meldungen waren in der Vergangenheit dennoch zuweilen weit hysterischere Reaktionen an den Finanzmärkten zu beobachten', meint der unabhängige technische Analyst. Bauer folgt daraus, dass die aktuellen Nachrichten in den Kursen bereits eingepreist sind. 'Das ist meist der Fall, wenn auf schlechte Meldungen keine Verkaufswelle folgt.'

Seit Anfang März pendele der DAX in einer Bandbreite zwischen 7.900 und 8.075 Punkten. Die spannende Frage sei nun, ob sich gerade eine obere Umkehrformation ausbilde, oder ob der deutsche Aktienindex es schafft, weitere Hochs zu markieren. 'Die Signale für entsprechende Long- bzw. Short-Positionen kommen mit dem Durchbruch der genannten Marken nach oben oder unten.' Schaffe es der DAX über die 8.075 Zähler, sieht Bauer allerdings das Allzeithoch vom Juli 2007 bei 8.151 Punkten als nächsten markanten Widerstand. 'Erst wenn der DAX auch diese Hürde schafft, ist der Weg frei für weitere deutliche Kursanstiege.' Rutsche der Index unter 7.900 Zähler, müssten Anleger mit einem Verfall bis in Bereich um 7.600 Punkte rechnen.

Hanging-Man und Island-Reversal dominieren

Nachdem der DAX am vergangenen Freitag einen wichtigen Hochpunkt ins Chartbild gebrannt habe, wurde laut für Martin Siegert mit Erreichen der Marke von 8.074 Punkten ein Daily-Umkehrsignal auf Tagesbasis gebildet. 'Aus Sicht der japanischen Kerzenchart-Methode handelt es sich hierbei um einen Hanging-Man', erklärt der technische Analyst der LBBW. 'Gefolgt von einer Kurslücke auf der Unterseite und somit einem potenziellen 'Island-Reversal-Gap', also eine Inselumkehr-Kurslücke, tauchte das deutsche Aktienbarometer unter die psychologische Marke von 8.000 Zählern.'

Damit habe der DAX ein lehrbuchmäßiges Top gebildet, solange die Überwindung der 'offenen Kurslücke' um 8.043 Punkte nicht gelinge. 'Kurse unter dem Monatstief von 7.902 Punkten gefolgt vom Rutsch unter den Bereich um 7.870 Zähler bestätigen die Rückkehr in die Schiebephase.' Aus Sicht der klassischen Formationslehre gleiche dieses Muster einer 'Bullenfalle'. 'Bestätigt sich das Szenario, erwarten wir in den kommenden Wochen deutliches Verkaufsinteresse und zunächst den Test der Marke um 7.691 Zähler.' Auf der Oberseite stünden nach Überwinden der angesprochenen Lücke die 8.074 und 8.117 Zähler im Weg, gefolgt vom Allzeithoch bei 8.152 Punkten.

Anleger bleiben zuversichtlich

Zumindest die von der Börse Frankfurt befragten aktiven professionellen Investoren sind eindeutig optimistischer als vor einer Woche. Der Bull/Bear-Index ist von 65 auf 66,1 Punkte gestiegen und liegt damit weiterhin im klar optimistischen Bereich. 2 Prozent sind von der Seitenlinie zum Bullenlager übergelaufen, das nun 55 Prozent ausmacht. Unverändert 26 Prozent der befragten Profianleger erwarten sinkende DAX-Notierungen.

Die Stimmung der Privatanleger hat sich im Wochenvergleich dagegen stark verschlechtert. Jeder Zehnte hat seine DAX-Aktien verkauft. Der Bull/Bear-Index fällt von 66,3 auf 56,8 Punkte und bewegt sich damit weiterhin deutlich oberhalb der 50-Punkte-Linie, die Optimisten und Pessimisten voneinander trennt. 10 Prozent der privaten Investoren haben das Bullenlager verlassen, das nun noch 48 Prozent ausmacht.

Der Index misst den absoluten Optimismus im Markt. Dafür werden die Optimisten ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit den neutral Gestimmten gewichtet. Werte unter 50 Punkte zeigen eine pessimistische Gesamtstimmung der Anleger. Was es bedeutet, können Sie ab 17 Uhr bei boerse-frankfurt.de/sentiment lesen.

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© 20. März 2013 / Iris Merker

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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