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Börse Frankfurt-News: Kaufargument Wachstum (ETFs)

Veröffentlicht am 02.04.2013, 15:16
Aktualisiert 02.04.2013, 15:20
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. April 2013. Europäische Aktien sind die Verlierer der Zypernkrise, allen voran Banken- und Versicherungswerte. Anleger zieht es stattdessen an den US-amerikanischen und den japanischen Aktienmarkt.

Der Trend im ETF-Handel ist eindeutig: europäische Unternehmen werden gemieden, Japan und USA sind beliebt. 'Angesichts der durch die Italienwahl und der Zypernrettung wieder aufgeflammten Schuldenkrise stehen europäische Indizes wie etwa der Euro Stoxx 50 (WKN 935927) aktuell auf der Abschussliste. Wenn investiert wird, dann dort, wo Wachstum ist - in Schwellenländern, den USA und Japan', fasst Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank zusammen.

Daniele Sabato von Flow Traders in Amsterdam bestätigt: 'Die Leute warten auf ein besseres Umfeld in Europa. Die Liquidität ist aber sehr hoch und muss angelegt werden. Davon profitiert der S&P500 (WKN 264388), genauso wie etwa der MSCI Japan (WKN A0DK60).' Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den Büchern der Unicredit. 'Die Leute bleiben auf der Verkaufsseite. Im Euro Stoxx 50 haben wir in der vergangenen Woche fast ausschließlich Abgaben gesehen, genauso wie im DAX und im MDAX', meldet Händler Gregor Hamme.

Anleger rüsten sich für DAX-Verluste

In den Orderbüchern der Commerzbank überwiegen die Abgaben im gesamten Aktienbereich aktuell leicht. Market Maker Andreas Bartels beobachtet aber deutliche Käufe von Anteilen Short-ETFs, die die Entwicklung des deutschen Leitindex invers abbilden (WKNs DBX1DS, ETF004).

Die Umsätze in der Osterwoche sind nach übereinstimmender Auskunft der Market Maker aktuell leicht unterdurchschnittlich. 'Allerdings ist es nicht ganz so ruhig, wie man es für eine Osterwoche erwarten würde', merkt Kleefeld an. Die Commerzbank spricht von rund 8.500 ETF-Trades in der vergangenen Woche, verglichen mit einem längerfristigen Durchschnitt von rund 10.000 Trades wöchentlich.

Raus aus europäischen Banken

Unter den erneuten Turbulenzen im Euroraum leiden weiterhin die Bankenwerte, wie die Händler unisono berichten. Der Sektor mache mittlerweile gut die Hälfte des gesamten Umsatzes mit Branchen-ETFs aus, was bemerkenswert hoch sei, weiß Mohr einzuordnen. Ebenso eindeutig ist auch die Richtung: 'Hier sehen wir fast nur noch Rückflüsse, etwa im ComStage ETF STOXX Europe 600 Banks (WKN ETF062) oder im iShares STOXX Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ).

Neben Bankenwerten kommen auch die Versicherer unter die Räder, ergänzt Hamme und verbucht deutliche Abgaben im ETF STOXX Europe 600 Insurance von Lyxor. 'Wenn Anleger in Aktien gehen, dann doch eher in defensiveren Sektoren, die etwas mehr Sicherheit bieten, etwa die wenig konjunkturabhängige Gesundheitsbranche (WKN LYX0AS).'

Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen rückläufig

Auch im Rentenbereich schlägt sich das veränderte Makroumfeld nieder: Nicht nur Staatsanleihen aus der Europeripherie, auch deutsche Bundesanleihen geraten zunehmend auf die Verkaufslisten der Investoren, wie einige Händler beobachten. 'Deutsche Staatsanleihen über alle Laufzeiten (WKNs 628947, 628948, 628949) sind in den vergangenen Tagen zurückgekommen', meldet Bartels. Der meist gesuchte ETF im Rentensegment sei der ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Double Short (WKN ETF563), der den Bund-Future zweifach gehebelt und invers abbildet.

Auch Ciriaco Carrozino von der Unicredit und Sabato von Flow Traders beobachten Verkäufe bei Indexfonds, die die Entwicklung deutscher Rentenindizes gekoppelt sind. (WKN DBX0HM). Aber auch riskantere Staatsanleihen der europäischen Peripherie (WKN A1C0B7) werden laut Sabato spätestens seit der Italienwahl wieder abgestoßen.

Ebenso wenig gefragt: Rohstoff-ETFs

Wie schon in der Vorwoche stehen ETFs mit Goldminenwerten, wie Sabato berichtet, weiter unter Abgabedruck. Die Schuldenkrise sei zwar noch immer nicht gelöst und die Risiken weiterhin hoch, der Status des Goldes als Krisenwährung scheint dennoch zunehmend zu bröckeln. 'Nach den jüngsten Preisrückgängen könnte es allerdings sein, dass einige Anleger in den kommenden Wochen wieder zurückkommen', spekuliert Sabato.

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© 2. April 2013/Karoline Kopp

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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