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Börse Frankfurt-News: "Luft schon wieder raus?" (Kryptowährungen)

Veröffentlicht am 12.05.2023, 11:28
Aktualisiert 12.05.2023, 11:30
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die Kryptowährungen treten seit einigen Wochen auf der Stelle, über 30.000 US-Dollar konnte sich der Bitcoin nur kurz halten. Krypto-ETNs bleiben allerdings gefragt, auf niedrigem Niveau. Physische Besicherung zieht jedenfalls.

12. Mai 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Kursrallye der Kryptowährungen aus den ersten Monaten des Jahres ist ins Stocken geraten. Bitcoin, Ethereum & Co. treten auf der Stelle oder haben an Wert verloren. Zuletzt kam nicht gut an, dass die weltgrößte Kryptobörse Binance Abhebungen von Bitcoin gleich zweimal innerhalb zwölf Stunden aussetzen musste, wegen Überlastung der Blockchain. Schon länger ist bekannt, dass Binance auch Probleme mit den Regulatoren hat. "Das ist nicht gerade vertrauensbildend", kommentiert Jan Duisberg, der für die ICF Bank ETFs, aktive Fonds und auch Krypto-ETNs handelt.

Der Bitcoin war von 16.500 US-Dollar zu Jahresanfang bis auf über 30.000 US-Dollar Mitte April gestiegen. Am Donnerstagmorgen kostet er wieder nur 27.500 US-Dollar. Seit Jahresanfang ergibt das allerdings immer noch ein Plus von 66 Prozent. Treiber der Kursrally in diesem Jahr war unter anderem die US-Regionalbankenkrise. Zweifel am traditionellen, auf Zentralbankgeld basierenden Bankensystem kochten hoch. Ausgestanden ist die Krise noch nicht. Die meisten Analysten gehen aber davon aus, dass sie regional begrenzt bleibt.

Zur Erinnerung: Im November 2021 war der Bitcoin auf das Allzeithoch von fast 69.000 US-Dollar geklettert. Dann ging es abwärts bis unter 16.000 US-Dollar im November 2022.

Bitcoin-ETNs: Lieber mit Besicherung

"Bei ETNs kam es zu keiner Handelsunterbrechung", stellt Jan Altmann von der ETC Group fest. Das Unternehmen emittiert Krypto-ETNs, unter anderem den Bitcoin-Tracker ETC Group Physical Bitcoin (4:BTCE). Der ist mit 562 Millionen US-Dollar an eingesammelten Geldern der größte und umsatzstärkste Krypto-ETN an der Börse Frankfurt. Altmann meldet für die vergangenen 30 Tage Zuflüsse in physisch besicherte Bitcoin-Produkte, auch den ETC Group Physical Bitcoin. Laut Emittent WisdomTree sind speziell die Flows in physisch besicherte Bitcoin-ETNs gestiegen: Seit Jahresanfang seien den Produkten nun 175 Millionen US-Dollar zugeflossen, seit Anfang April 63 Millionen US-Dollar, wie Benjamin Dean konkretisiert. Für synthetische Bitcoin-ETNs registriert Dean für dieses Jahr hingegen Abflüsse.

Bei Lang & Schwarz hatte der Bitcoin-Anstieg im April für deutlich mehr Umsatz im Handel mit Krypto-ETNs gesorgt. "Das waren vor allem Käufe", erklärt Torben Bendt. Beliebt war speziell der VanEck Bitcoin (0:0P0001L7B6). Jetzt sei es ruhiger geworden. "Wir haben zuletzt nicht mehr viel gesehen." Das bestätigt auch Duisberg von der ICF: "Es ist sehr wenig los. Die Luft ist raus."

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Kryptos als Rendite-Turbo?

Eine kleine Beimischung von Bitcoin in einem breit aufgestellten Portfolio hätte sich in der Vergangenheit nicht nur extrem gelohnt, sondern nicht einmal übermäßige Schwankungen oder Verlustrisiken mit sich gebracht - zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der ETC Group. Untersucht wurde für den Zeitraum 2013 bis 2022, wie sich ein klassisches institutionelles Portfolio mit 45 Prozent Aktien, 40 Prozent Euro-Staatsanleihen und jeweils 7,5 Prozent Gold und Rohstoffe entwickelt hätte. Verglichen wurde dies mit einem fast identischen Portfolio, das aber 3 Prozent beziehungsweise 5 Prozent Bitcoin enthielt, zulasten von Aktien. Simuliert wurde ein Investment von 100.000 Euro, bei Umsetzung über ETFs und ETNs, Annahme war zudem ein jährliches Rebalancing.

Das Ergebnis: Der Wert des Portfolios mit einem Bitcoin-Anteil von 5 Prozent hätte sich auf 978.902 Euro erhöht, bei 3 Prozent auf 482.495 Euro - gegenüber 184.236 Euro ohne Bitcoin. Besonders interessant: Die Volatilität des Portfolios wäre durch die Bitcoin-Beimischung zwar gestiegen, aber nicht rasant, konkret von 20,5 Prozent im Jahr für das Standardportfolio auf rund 26 Prozent für die Beimischungen. Auch die Maximum Drawdowns, also die maximalen Verluste der Portfolios, stiegen, aber nicht signifikant. Außerdem interessant: Die Korrelation des Bitcoin zu anderen Anlageklassen, selbst zum Nasdaq, erwies sich als niedriger als vermutet. Allerdings handelt es sich um eine Rückrechnung - eine Prognose für die Zukunft lässt sich daraus nicht ableiten. Wesentlich beigetragen zum Ergebnis hat sicherlich der enorme Bitcoin-Anstieg bis 2021, aber auch das regelmäßige Glattstellen der Gewinne.

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Ethereum-Update gut über die Bühne gebracht

Ethereum, die zweitwichtigste Kryptowährung, kostet aktuell 1.832 Euro, ein Plus von 53 Prozent in diesem Jahr, aber ebenfalls weniger als vor einem Monat. Größere Turbulenzen durch das wichtige Ethereum-Update am 12. April blieben aus. Nach dem im September 2022 erfolgten "Merge" war das Upgrade ein weiterer Meilenstein, wie Adrian Fritz von 21Shares erläutert. Seit September 2022 arbeitet Ethereum vollständig als Proof of Stake-System. "Das bedeutet, dass Ethereum-Besitzer durch die freiwillige Einlage ("Staken") ihrer Ethereum-Token für den fortlaufenden Betrieb des Netzwerkes sorgen." Die gestakten Token wurden zur Validierung von Transaktionen genutzt und dafür für bis zum April gesperrt. "Mit dem Shanghai-Upgrade erhalten Staker wieder Zugriff auf ihre Token."

Laut Dean von WisdomTree haben die Zuflüsse in Ethereum-ETNs nach einem verhaltenen Jahresstart leicht zugenommen. Altmann von der ETC Group meldet insgesamt kleinere Zuflüsse in Ethereum-Tracker, allerdings leichte Abflüsse für den eigenen ETC Group Physical Ethereum (4:ZETH) in den vergangenen 30 Tagen. Bei ICF und Lang & Schwarz ging speziell im 21Shares Ethereum Staking (5:AETH) viel um.

"Nicht alle kleinen Währungen werden überleben"

ETNs auf kleinere Währungen verzeichneten keine auffälligen Flows. "In den kleineren Krypto-ETNs ist wenig los", bemerkt Duisberg und nennt als Beispiel den 21Shares Polygon (5:POLYE) und den 21Shares Cardano (5:AADA). "Der Krypto-Markt befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Die großen Kryptowährungen dürften zwar überleben, die kleineren aber nicht unbedingt alle."

Den Zahlen der ETC Group zufolge kam es in den vergangenen vier Wochen zu etwas größeren Zuflüssen in den 21Shares Binance BNB (5:ABNB), den 21Shares Solana Staking (5:ASOL) und den VanEck Tron (4:VTRXG), zu etwas größeren Abflüssen bei 21Shares Ripple (5:AXRP) und 21Shares Polygon (5:POLYE).

Grünes Licht für MICA-Verordung

Große Fortschritte gab es auf Regulierungsseite - begrüßt von Krypto-Fans und -Kritikern. Am 20. April hat das EU-Parlament die Verordnung über "Markets in Crypto Assets" (MiCA) verabschiedet, die allgemein als Meilenstein gilt. Sie enthält Regeln für Aufsicht, Verbraucherschutz und Umweltschutz für Kryptowerte einschließlich Krypto-Währungen. Etwa benötigen Kryptodienstleister künftig zwingend eine Lizenz. Zudem werden Kryptounternehmen mit mehr als 15 Millionen Nutzern in Zukunft von europäischen Aufsichtsbehörden überwacht, kleinere von nationalen, in Deutschland der BaFin. Emittenten von Krypto-Assets müssen in Zukunft außerdem ein Whitepaper mit zahlreichen Informationen veröffentlichen.

von: Anna-Maria Borse, 12. Mai 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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