FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Ende einer Handelswoche mit äußerst starken Kursschwankungen bis zum Mittag nachgegeben. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel bis Freitagmittag um 0,38 Prozent auf 162,29 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,27 Prozent.
Am Vortag war die Rendite mit bis zu 0,30 Prozent auf einen einmonatigen Höchststand gestiegen. Auslöser war die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre konjunkturstützenden Wertpapierkäufe rascher zu verringern als bisher geplant. Hintergrund ist die hohe und absehbar steigende Inflation, die vor allem auf hohe Energie- und Rohstoffpreise zurückgeht. Inflationsdaten aus Deutschland bestätigten am Morgen den hohen Preisauftrieb.
Auch zum Wochenausklang dürfte der Ukraine-Krieg an den Finanzmärkten im Mittelpunkt stehen. Zuletzt hatte für Ernüchterung gesorgt, dass ein Vermittlungsversuch der Türkei keine wesentlichen Ergebnisse gebracht hat.
Konjunkturdaten treten wegen des Kriegs derzeit eher in den Hintergrund. Dennoch dürften Anleger am Nachmittag das US-Konsumklima der Uni Michigan beachten, insbesondere wegen der Inflationserwartungen der Verbraucher. Die hohe und steigende Inflation stellt für die Zentralbanken eine große Herausforderung dar, weil sie auch auf konjunkturelle Belastungen durch den Ukraine-Krieg achten müssen.