FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutsche Bundesanleihen sind am Mittwoch gefallen. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank bis zum frühen Abend um 0,22 Prozent auf 157,49 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg im Gegenzug auf 0,64 Prozent. Sie bewegt sich aber immer noch unterhalb des in der vergangenen Woche erreichten Höchststands seit Februar 2018. Damals war die Rendite auf 0,74 Prozent gestiegen.
Die jüngsten Äußerungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve wirkten nach. Fed-Direktorin Lael Brainard hatte sich am Vortag angesichts der hohen Inflation für eine rasche geldpolitische Normalisierung ausgesprochen. Brainards Worte haben Gewicht, sie ist die designierte Vizechefin der Fed.
Auch am Mittwoch dürfte die US-Geldpolitik eine große Rolle an den Finanzmärkten spielen. Am Abend veröffentlicht die Fed ihre Mitschrift zur jüngsten Zinssitzung. Fachleute rechnen mit Hinweisen auf das Tempo der künftigen geldpolitischen Straffung. Im Mittelpunkt steht die erwartete Verringerung der billionenschweren Notenbankbilanz. Brainard sprach sich am Vortag für eine zügige Verringerung, beginnend im Mai aus.
Konjunkturdaten spielten am Anleihemarkt eine untergeordnete Bedeutung. Auftragsdaten aus der deutschen Industrie überraschten negativ, während die Erzeugerpreise in der Eurozone erneut mit Rekordgeschwindigkeit stiegen.