FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Dienstag im Kurs etwas zugelegt. Gegen Mittag stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,13 Prozent auf 169,28 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten knapp unter der Nulllinie. Am Vortag wurde mit 0,03 Prozent der höchste Stand seit Mai 2019 markiert.
Trotz der leicht sinkenden Renditen bleiben die Zinserwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB) relativ hoch. Obwohl die EZB nach eigenem Bekunden für dieses Jahr keine Zinserhöhung anpeilt, sind die Erwartungen für eine erste Erhöhung des Einlagensatzes bis Jahresende zuletzt spürbar gestiegen. Ausschlaggebend sind anhaltend hohe Inflationsraten. Daten aus Frankreich bestätigten am Dienstag den Trend zwar rückläufiger, aber nur leicht fallender Infationsraten. Bereits am Montag hatte in Deutschland der nur schwache Rückgang der Inflation von hohem Niveau aus überrascht. Die Haltung der EZB, dass es sich bei dem Preisschub um eine übergangsweise Entwicklung handele, gerät damit zunehmend in Zweifel. Zumindest handelsseitig scheint der Preisauftrieb etwas abzunehmen. Darauf deutet die monatliche Umfrage der Marktforscher von IHS Markit hin. Zwar bestehen demnach weiter erhebliche Lieferprobleme, die die Einkaufspreise der Unternehmen hoch halten. Im Januar sind die Probleme aber eher weniger als mehr geworden. Entsprechend hellte sich die Industriestimmung im Euroraum auf.