FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Mittwoch nach anfänglichen Verlusten zugelegt. Bis zum Mittag stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,16 Prozent auf 164,91 Punkte. Die Rendite zehnjährige Bundesanleihen fiel auf 0,29 Prozent. Zuvor war die Rendite noch bis auf 0,32 Prozent gestiegen und hatte damit das höchste Niveau seit Ende 2018 erreicht.
Am Vortag waren die Anleihen noch stark unter Druck geraten, nachdem Russland einen teilweisen Truppenabzug angekündigt hatte. Bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Moskau erklärte Präsident Wladimir Putin, Russland wolle keinen neuen Krieg in Europa. Am Mittwoch trübte sich die Zuversicht etwas ein. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg widersprach den russischen Aussagen: "Bislang haben wir vor Ort keine Deeskalation gesehen. Im Gegenteil: Russland scheint den Militäraufmarsch fortzusetzen." Die Finanzmärkte dürften also weiter im Bann des Konfliktes stehen.
Auch in den anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach. Zu Handelsbeginn war die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen kurzzeitig bis auf zwei Prozent gestiegen. Zuletzt war sie wieder auf 1,95 Prozent gefallen.
Am Nachmittag schauen die Finanzmärkte auf die USA. Dort werden unter anderem Daten zum Einzelhandelsumsatz und zur Industrieproduktion veröffentlicht. Am Abend wird die US-Notenbank ihr Protokoll (Minutes) zur letzten Zinssitzung veröffentlichen. Beobachter erhoffen sich insbesondere Hinweise darauf, wie groß die erwartete Leitzinserhöhung im März ausfallen könnte. Allerdings sind seit der vergangenen Sitzung zwei Wochen vergangen und die Inflationsdynamik hat sich seitdem weiter verschärft.