FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag bis zum Mittag leicht nachgegeben. Zuletzt fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,04 Prozent auf 166,02 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit 0,22 Prozent. Die Rendite liegt damit leicht unterhalb ihres unlängst markierten Mehrjahreshochs.
Die Lage an den Finanzmärkten bleibt wegen der Ukraine-Krise angespannt. Etwas Entlastung kam von der Aussicht auf weitere Verhandlungen. In der kommenden Woche wollen sich die Außenminister der USA und Russlands, Antony Blinken und Sergej Lawrow, zu Gesprächen treffen. Die Positionen des Westens und Russlands liegen aber unverändert weit auseinander. Während Russland umfangreiche Sicherheitsgarantien von der Nato fordert, werfen die USA Russland vor, einen Vorwand zum Einmarsch in die Ukraine zu suchen.
Konjunkturdaten stehen vor dem Wochenende nur wenige auf dem Programm. Für größeres Interesse dürften Äußerungen von Notenbankern aus den USA und der Eurozone sorgen. Am Vormittag äußerte der slowakische Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Peter Kazimir, er könne sich einen Stopp der Nettoanleihekäufe unter dem EZB-Programm APP im August vorstellen. Ähnlich hatte sich in dieser Woche bereits der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau positioniert.
Die Geldpolitik steht an den Finanzmärkten neben der Ukraine-Krise derzeit im Mittelpunkt. In den USA wird angesichts der hohen Inflation eine zeitnahe Zinswende erwartet, in der Eurozone dürfte sie trotz einer ebenfalls hohen Teuerung deutlich später beginnen.