FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Renditen deutscher Bundesanleihen haben am Montag belastet durch den Ukraine-Konflikt merklich nachgegeben. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 0,08 Punkte auf 0,218 Prozent. Die Rendite rangiert damit etwas unterhalb ihres in der vergangenen Woche markierten dreijährigen Höchststandes.
Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future lag bei 165,92 Punkten. Am späten Freitagnachmittag hatte er noch unter 165 Punkten gelegen und dann im späten Handel zugelegt.
An den Finanzmärkten sorgt die weiter angespannte Lage an der ukrainisch-russischen Grenze für Zurückhaltung. Die wachsende Kriegsgefahr stützt sichere Papiere und belastet die Aktienmärkte. Die jüngsten diplomatischen Bemühungen haben keine sichtbaren Erfolge erzielt. Viele Länder haben ihre Bürger aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. Die Bundesregierung schätzt die Lage in der Ukraine-Krise als "extrem gefährlich" ein.
Konjunkturdaten stehen zum Wochenstart kaum auf dem Programm. Allerdings äußern sich einige hochrangige Notenbanker, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Zuletzt hatten einige Zentralbanker versucht, die hohen Zinserwartungen an die Europäische Zentralbank zu dämpfen. Angesichts der hohen Inflation werden an den Geldmärkten insgesamt bis zu zwei Zinsanhebungen bis zum Jahresende für möglich gehalten. Bankanalysten sind meist zurückhaltender: "Wir gehen von nur einem Zinsschritt der EZB im Dezember aus", heißt es etwa von der Dekabank./jsl/bgf/eas