FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Fahrradindustrie fordert vor der Branchenmesse Eurobike in Frankfurt bessere Bedingungen für Radfahrer im Verkehr. "Wir erwarten von der Politik, dass sie Radfahren leichter macht", sagte Burkhard Stork, Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV), der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben 75 Jahre lang Politik für das Auto gemacht, nun müssen wir das Radfahren zumindest gleichstellen. Wir brauchen Mut zum Umdenken der Städte."
Es gelte Dinge auszuprobieren, die in fahrradfreundlichen Ländern wie den Niederlanden längst Standard seien wie große Parkhäuser für Fahrräder und ein Netz breiter, gut ausgebauter Radwege.
Fahrradfahren sei nicht nur umweltfreundlich, sondern auch ein Mittel zum Sparen inmitten der Energiekrise, sagte Stork. "Radfahren spart CO2 und Geld im Alltag". Ein E-Bike könne ein Zweitauto ersetzen, gerade in Städten. "Auch teure Lastenräder zahlen sich auf Dauer aus, weil die laufenden Kosten deutlich niedriger sind als beim Auto."
Vor allem kurze Strecken über wenige Kilometer ließen sich gut mit dem Rad zurücklegen. Doch in Deutschland sei das Gegenteil der Fall: "50 bis 60 Prozent der mit dem Auto gefahrenen Strecken sind kurze Wege bis zehn Kilometer."
Die Messe Eurobike findet vom 21. bis 25. Juni statt. Erwartet werden mehr als 1900 Aussteller und über 60 000 Besucher. Die Messe wird unter anderem von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) eröffnet.