von Robert Zach
Investing.com - Zur Eindämmung der Inflation auf das 2%-Ziel der US-Notenbank sind weitere Straffungsmaßnahmen erforderlich, "bevor sich eine hohe Teuerungsrate in den Erwartungen etabliert", betonte Susan Collins, Präsidentin der Federal Reserve Bank of Boston, am Montag.
Die Wahrung von Preisstabilität würde ein langsameres Beschäftigungswachstum und eine geringfügig höhere Arbeitslosenquote erfordern, erklärte Collins vor der Handelskammer in Boston. Das Mandat der Federal Reserve zur Senkung der Inflation auf ihr Ziel werde durch eine Anhebung der Leitzinsen umgesetzt, "was die zinssensitiven Komponenten der Nachfrage bremst".
Die Regionalleiterin der Boston-Fed warnte jedoch, dass einige geopolitische Umstände die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnten, wenn die Geldpolitik weiter gestrafft werde, fügte aber hinzu, dass das Ziel einer weichen Landung "erreichbar" sei.
In den USA hat sich der Preisauftrieb zwar in letzter Zeit verlangsamt, doch liegt die Rate weiterhin über der 8-Prozent-Marke. Zudem ist die so genannte Kerninflation, die volatile Komponenten wie Energie und Lebensmittel ausklammert, letzten Monat kräftig gestiegen, was die Sorge vor einer langen Phase steigender Preise erhärtet hat. Infolgedessen hat die Fed letzte Woche ihren Leitzins zum dritten Mal nacheinander um ungewöhnliche 75 Basispunkte angehoben. Er liegt nun in einer Spanne von 3 bis 3,25 %. Bis Ende des Jahres wird er nach Schätzungen der Zentralbanker bei 4,4 % liegen.