PARIS (dpa-AFX) - Frankreichs Zoll hat eine positive Bilanz für das erste Jahr der nach dem Brexit wiedereingeführten Zollkontrollen mit Großbritannien gezogen. 80 Prozent der rund 3,6 Millionen Lastwagen im Verkehr zwischen Frankreich und Großbritannien hätten 2021 die neue EU-Außengrenze ohne Stopp passieren können, teilte die französische Zollverwaltung am Montag mit. Möglich gemacht habe dies die Einführung einer digitalen Abhandlung der Zollformalitäten bereits vor Erreichen der Grenze. Etwa 20 Prozent der Transporte hätten am Ärmelkanal noch einen Stopp einlegen müssen, entweder zum Vervollständigen der Zollformalitäten oder für eine Kontrolle.
Dennoch sorgte der Austritt Großbritanniens aus dem Binnenmarkt und der EU-Zollunion für viel neue Bürokratie in Frankreich. Die Zahl der Einfuhrerklärungen stieg um 33 Prozent und die der Transiterklärungen um 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem mussten sechseinhalb mal mehr Ausfuhrerklärungen für Waren bearbeitet werden, die über Frankreich die EU verließen. Der überwiegende Teil des Handels wird nach Angaben der Behörde über den Kanaltunnel sowie die Häfen Calais und Dunkerque abgewickelt.