📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

GESAMT-ROUNDUP: Niedrige Zinsen steigern Konsum - Verbraucher sparen weniger

Veröffentlicht am 20.12.2013, 14:07
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Verbraucher in Deutschland bleiben auch nach Weihnachten in bester Kauflaune: Zum Jahresanfang soll der Konsumklimaindex auf den höchsten Stand seit gut sechs Jahren klettern. Ein Grund dafür sind die niedrigen Zinsen, die große Anschaffungen begünstigen, wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Freitag in Nürnberg mitteilte. Doch die anhaltende Niedrigzinsphase könnte sich noch als Bumerang erweisen, warnte GfK-Experte Rolf Bürkl in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa: In ihrer Folge dürfte später nicht nur die Kauflaune leiden - auch die Sozialsysteme seien betroffen.

'Die fehlende Sparneigung könnte mittel- und langfristig wieder auf den Konsum zurückschlagen, weil die Kaufkraft dann bei vielen im Alter fehlt', erläuterte Bürkl. 'Das ist zunächst direkt für die Betroffenen ein Problem, aber wenn dann der Staat über die Grundsicherung einspringen muss, wird das zu einer Belastung für die Sozialsysteme.'

Weil die Banken seit Monaten so gut wie keine Zinsen zahlen, ist die Sparneigung aktuell so niedrig wie nie zuvor seit der Wiedervereinigung. 'Die befindet sich derzeit im freien Fall', berichtete Bürkl. Statt ihr Geld auf dem Sparkonto zu horten, gäben viele Menschen es lieber für Anschaffungen aus. 'Aktuell stimuliert das, aber langfristig könnte es zu einem Problem für die Binnenkonjunktur werden, weil Konsumausgaben vorgezogen werden.'

Im kommenden Jahr dürfte die Stimmung der deutschen Verbraucher erstmal auf ihrem hohen Stand verharren. 'Ich gehe davon aus, dass wir dieses gute Niveau in den nächsten Monaten halten können', erläuterte Bürkl mit Blick auf den monatlich von der GfK ermittelten Konsumklimaindex.

Diese Kennziffer steigt jetzt schon das ganze Jahr beständig an. Für Januar prognostiziert die GfK ein weiteres Plus von 0,2 Zählern auf 7,4 Punkte. 'Das ist der höchste Wert seit August 2007', teilten die Nürnberger Konsumspezialisten mit. Als Hauptgrund führten sie die Rahmenbedingungen im Inland an, vor allem die positive Lage am Arbeitsmarkt, die gute Entwicklung bei den Einkommen und die niedrige Inflationsrate.

'Zusätzliche Hilfe erfährt die Binnennachfrage durch das überaus niedrige Zinsniveau, das Sparen in den Augen der Anleger wenig attraktiv erscheinen lässt und darüber hinaus die Kreditfinanzierung von Anschaffungen fördert', ergänzten die Konsumforscher. Das stützt die Anschaffungsneigung: Das letzte Mal war die Kaufbereitschaft im Dezember 2006 höher als in diesem Dezember - damals stand die Erhöhung der Mehrwertsteuer unmittelbar bevor und veranlasste viele Verbraucher zu ausgedehnten Einkaufstouren.

Weitere Stützen der für das Wirtschaftswachstum wichtigen Konsumneigung sind die steigende Beschäftigung sowie kräftige Einkommenszuwächse. Auch reduziert die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt die Angst der Arbeitnehmer, ihren Job zu verlieren - was wiederum die Planungssicherheit bei Kaufentscheidungen fördert.

Die Einkommenserwartung der Verbraucher ging nach dem hohen Zugewinn im Vormonat im Dezember wieder etwas zurück. Bei den Konjunkturerwartungen gab es der repräsentativen GfK-Studie zufolge zum vierten Mal in Folge einen Anstieg. 'Nach Einschätzung der Konsumenten nimmt die deutsche Wirtschaft mehr und mehr Fahrt auf', hieß es zur Begründung./eri/DP/jkr

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.