KIEL (dpa-AFX) - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlicht an diesem Donnerstag (11.00 Uhr) seine neueste Konjunkturprognose. Zuletzt hatten die Forscher im März für Deutschland ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent in diesem und 2,5 Prozent im kommenden Jahr vorhergesagt. Experten erwarten, dass das IfW ein weiterhin robustes Wirtschaftswachstum in Deutschland vorhersagt, während die Entwicklung in den europäischen Krisenländern anhaltend schwach bleibt.
Die Kieler Forscher dürften auch kritisch auf die möglichen Folgen der jüngsten Schritte der Europäischen Zentralbank (EZB) blicken. Das Institut für Weltwirtschaft hatte zuletzt mehrfach betont, dass die Geldpolitik der Notenbank erhebliche Gefahren für die Stabilität des Finanzsystems und die Konjunkturentwicklung mit sich bringe.
Im März hatte das Kieler Institut vor Inflationsgefahren gewarnt. Bereits im kommenden Jahr dürfte sich die beginnende Hochkonjunktur demnach in höheren Teuerungsraten bemerkbar machen. Zur Diskussion um eine möglicherweise drohende Deflation in Europa hieß es dazu: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem ausgeprägten Rückgang der Preise auf breiter Front kommt, ist unserer Einschätzung nach gering". Die gegenwärtig geringe Inflation im Euroraum werde bald wieder anziehen.
Auch andere Institute wie das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) beurteilen die Lage weiterhin als gut. Nach Ansicht der Hamburger Experten beflügeln die kräftige Entwicklung der Investitionen und der starke Konsum das Wachstum in Deutschland. Sie rechnen deshalb mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 2,2 Prozent.b