Investing.com - Die norwegische Zentralbank hat vor dem Hintergrund stark steigender Preise die Zinsen erneut angehoben und weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt, allerdings in Abhängigkeit von den Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie.
Die Norges Bank erhöhte ihren Zinssatz um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag in Oslo mitteilte. Es war die zweite Zinsanhebung in den letzten drei Monaten. Von Investing.com befragte Ökonomen hatten mit diesem Schritt gerechnet.
"Es besteht eine erhebliche Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft. Wenn die wirtschaftliche Entwicklung jedoch weitgehend den Prognosen entspricht, wird der Leitzins im März höchstwahrscheinlich wieder angehoben werden", erklärte Norges Bank-Gouverneur Oeystein Olsen in einem Statement.
Für 2022 rechnen die Notenbanker mit drei weiteren Zinsanhebungen.
Die norwegische Krone reagierte freundlich auf die Entscheidung der Norges Bank. Für 1 Euro wurden gegen 11.56 Uhr MEZ rund 10,1368 norwegische Kronen fällig. Zum US-Dollar gewann Norwegens Landeswährung 0,41 Prozent auf 8,9725.
"Die Ausbreitung der Omikron-Variante und deren potenzielle Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie auf die Energiemärkte werden in den kommenden Wochen für die High-Beta-NOK eine schwierige Phase einläuten", so die ING (AS:INGA) eine einer Notiz. "Aber die Auffassung, dass die Norges Bank derzeit im Großen und Ganzen über neue Risiken in Zusammenhang mit Covid hinwegsieht und an ihrem Straffungszyklus für 2022 festhält, dürfte die NOK in Zeiten einer entspannten Risikophase zu einer attraktiven Währung machen", fügten sie hinzu.
Im vierten Quartal 2022 sehen die ING-Experten den Euro zur norwegischen Krone (EUR/NOK) bis auf 9,60 NOK fallen.