Investing.com - Die US-Börsen (ETR:SXR4) sind heute aufgrund des Thanksgiving-Feiertags geschlossen, konnten gestern aber noch einmal kräftig zulegen. Unterdessen setzt der Ölpreis seine Talfahrt fort, nachdem die OPEC+ ihr mit Spannung erwartetes Treffen zur Förderpolitik verschoben hat. Unterdessen berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass Mitarbeiter von OpenAI vor der vorübergehenden Entlassung ihres Geschäftsführers Sam Altman vor den Risiken eines neuen KI-Durchbruchs gewarnt hätten.
1. US-Börsianer feiern Thanksgiving
Die US-Börsen bleiben heute wegen des Thanksgiving-Feiertags geschlossen.
Gestern legten die Aktienindizes an der Wall Street in der durch das Truthahnfest verkürzten Handelswoche zu. Viele Anleger hoffen weiterhin auf ein Ende des Zinserhöhungszyklus der Fed, was zuletzt wieder zu fallenden Anleiherenditen geführt hat.
Der Dow Jones Industrial stieg um knapp 0,5 %, der S&P 500 um 0,4 % und der technologielastige Nasdaq Composite gewann ebenfalls 0,5 %.
Derweil zeigten frisch veröffentlichte Konjunkturdaten, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen war. Zudem wurden die Inflationserwartungen der Universität Michigan nach oben korrigiert, während die Auftragseingänge für langlebige Güter im Oktober schwächer als befürchtet ausfielen.
Für viele Marktteilnehmer deuten diese Zahlen darauf hin, dass sich die Konjunktur in der größten Volkswirtschaft der Welt zwar abschwächt, aber immer noch robust genug ist, um eine Rezession zu vermeiden. Das in dieser Woche veröffentlichte Protokoll der November-Sitzung der US-Notenbank deutet zudem darauf hin, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger bei ihrer geldpolitischen Gangart behutsam vorgehen werden. Das lässt hoffen, dass sich der Zinserhöhungszyklus der Fed seinem Ende nähert.
2. OPEC+-Unsicherheit sorgt für weiteren Rückgang der Rohölpreise
Die Rohölpreise haben im bisherigen Handelsverlauf deutlich nachgegeben, vor allem weil die unerwartete Vertagung eines Treffens der OPEC+ die Unsicherheit über das Ausmaß der geplanten Förderkürzungen erhöht hat.
Aktuell notiert US-Rohöl um 1,4 % niedriger bei 76,02 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,58 % auf 80,73 Dollar pro Barrel abrutschte. Beide Kontrakte hatten bereits gestern fast 4 % verloren.
Die OPEC+ verschob ein ursprünglich für Sonntag geplantes Ministertreffen, bei dem über Förderkürzungen beraten werden sollte, auf den 30. November.
Daraufhin gab es Spekulationen, das Ölkartell habe Schwierigkeiten, sich über Fördermengen und mögliche Kürzungen zu einigen.
3. Einzelhändler bereiten sich auf Black Friday vor
Bei den US-Einzelhändlern herrscht kurz vor dem wichtigen Black Friday Aufbruchstimmung. Allerdings stellen sich viele auch darauf ein, dass das Geld bei den inflationsgeplagten Verbrauchern in diesem Jahr nicht mehr so locker sitzen dürfte.
Viele Unternehmen haben in diesem Jahr bereits vor dem Black Friday, der als wichtiger Stimmungstest für das wichtige Weihnachtsgeschäft gilt, mit Sonderangeboten und Aktionen auf sich aufmerksam gemacht.
Einige große Einzelhandelsketten wie Walmart (NYSE:WMT) und der Baumarktkonzern Lowe's (NYSE:LOW) gaben jedoch einen relativ trüben Ausblick auf die Kundenausgaben vor den Feiertagen. Corie Barry, Chefin von Best Buy (NYSE:BBY), beschrieb das Einzelhandelsumfeld in den jüngsten Geschäftszahlen der Elektronikkette als "noch uneinheitlicher und schwieriger vorherzusagen".
Nach Angaben der National Retail Federation läuft das Weihnachtsgeschäft in den USA so schleppend wie seit fünf Jahren nicht mehr. Das deutet darauf hin, dass viele Käufer angesichts von Preissteigerungen, hohen Zinsen und der Wiederaufnahme der Rückzahlung von Studentendarlehen zurückhaltend sind und nicht in Kauflaune.
4. OpenAI-Forscher warnten vor Altman-Entlassung vor erneutem KI-Durchbruch
Vor der spektakulären Entlassung von OpenAI-Chef Sam Altman in der vergangenen Woche haben mehrere Forscher des renommierten Start-ups in einem Brief an den Vorstand vor der Bedrohung gewarnt, die eine neue KI-Entwicklung für den Menschen darstellen könnte. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich dabei auf interne Quellen.
Demnach waren sowohl der Brief als auch der KI-Algorithmus ausschlaggebend für die Entlassung Altmans am Freitag. Wie Reuters weiter erfahren haben will, äußerten die Vorstandsmitglieder zudem Bedenken über die Kommerzialisierung der aufkommenden Technologie, ohne sich über die Konsequenzen im Klaren zu sein.
Altman, der in der weltweiten Debatte über den Einsatz von KI zu einer führenden Persönlichkeit geworden ist, wurde Anfang dieser Woche unter der Aufsicht eines neuen Vorstands wieder eingesetzt. Zuvor kam es zu heftigen Reaktionen von OpenAI-Mitarbeitern und Investoren.
OpenAI hat es bislang abgelehnt, sich gegenüber Reuters zu äußern.
5. Zhongzhi entdeckt Liquiditätslücke von über 30 Milliarden Dollar
Die chinesische Vermögensverwaltungsgesellschaft Zhongzhi Enterprise Group hat ihre Investoren angeblich vor einem Liquiditätsengpass von 220 bis 260 Milliarden Yuan (30 bis 36 Milliarden Dollar) gewarnt.
Berichten zufolge, die sich auf einen Brief an die Investoren beziehen, gab das in Peking ansässige Unternehmen an, dass sich seine Gesamtverbindlichkeiten auf etwa 420 Milliarden Yuan bis 460 Milliarden Yuan belaufen, während seine Gesamtaktiva auf etwa 200 Milliarden Yuan geschätzt werden.
Erste Anzeichen für Probleme des Unternehmens tauchten auf, als Zhongrong, eine von Zhongzhi kontrollierte Treuhandgesellschaft, Anfang dieses Jahres nicht in der Lage war, Zahlungen für Dutzende von Anlageprodukten zu leisten. Der chinesische Konzern spielt eine wichtige Rolle in Chinas 3 Billionen Dollar schwerem Schattenbankensektor, der stark von Chinas kränkelndem Immobiliensektor abhängig ist.
Zhongzhi sagte, es gebe "signifikante anhaltende operative Risiken", berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. Weiterhin hieß es, dass das Management von Zhongzhi gelobt habe, die Angelegenheit mit "Dringlichkeit" zu klären. Die Probleme des Konzerns drohen die Ängste vor einem Flächenbrand zu verschärfen, obwohl Analysten gegenüber Reuters erklärt hatten, dass die Finanzaufsichtsbehörden wahrscheinlich eingreifen würden, wenn die Probleme von Zhongzhi auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt übergreifen würden.
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