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Veröffentlicht am 26.05.2014, 10:05

Baker Tilly Roelfs-Studie: Deutsche Wasserversorgung auf dem Prüfstand

Düsseldorf (ots) - Der kommunalen Wasserversorgung stehen

weitreichende Veränderungen bevor, welche die Unternehmen der

deutschen Wasserwirtschaft vor zahlreiche neue Herausforderungen

stellen. Dabei gilt es, notwendige organisatorische

Veränderungsprozesse anzustoßen, ohne dabei die zahlreichen

gesetzlichen Vorschriften zu verletzen oder gar die

Trinkwasserqualität zu gefährden. Von wachsender Bedeutung ist vor

diesem Hintergrund vor allem die Auswahl eines geeigneten

Betreibermodells. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie

"Tendenzen und Herausforderungen der deutschen Wasserwirtschaft" des

Beratungsunternehmens Baker Tilly Roelfs, ehemals RölfsPartner.

Insbesondere die 2013 verabschiedete 8. GWB Novelle, die

EU-Konzessionsvergaberichtlinie sowie die aktuelle Rechtsprechung

hinsichtlich laufender Kartellrechtsverfahren hatten Anlass zur

Diskussion sowohl in Fachkreisen als auch in der Bevölkerung gegeben.

Hinzu kommt aktuell die soeben wieder aufgegriffene Debatte zu einem

neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA

und der damit etwaig einhergehenden Privatisierung der

Wasserversorgung. Dabei befürchten Kritiker, dass die hohen deutschen

Standards den Interessen von Privatinvestoren geopfert werden könnte.

Zudem stellen Faktoren wie der sinkende Wasserverbrauch, die

demografische Entwicklung sowie der Klimawandel die strategische

Ausrichtung der Wasserversorgungsunternehmen auf den Prüfstand.

Wasser ist kein Wirtschaftsgut wie jedes andere, sondern eine

unverzichtbare und elementare Lebensgrundlage. Aus diesem Grund

verlangt Wasser auch nach einer ganz besonders nachhaltigen

Bewirtschaftung. "Entsprechend ist in Deutschland die jederzeit und

allerorts gesicherte Trinkwasserversorgung der Bevölkerung auch

traditionell eine Kernaufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge",

erklärt der Autor der Studie, Prof. Dr. Willi Weiblen, Rechtsanwalt

bei Baker Tilly Roelfs und Ministerialdirigent a. D. des Landes

Baden-Württemberg. Entsprechend hoch ist auch die Aufmerksamkeit auf

politischer Ebene, die von der EU über den Bundesgesetzgeber bis hin

zu den Landesgesetzgebern reicht und sich in zahlreichen rechtlichen

und politischen Rahmenbedingungen widerspiegelt.

"Die Wasserversorgungsunternehmen unterliegen damit weitreichenden

wirtschaftlichen und organisatorischen Anpassungsprozessen. Dabei

gilt es, Veränderungen anzustoßen und zu managen, ohne dabei die

hohen Ansprüche und Erwartungen der Kunden an die Qualität der

Trinkwasserversorgung zu vernachlässigen", so Professor Weiblen.

Wahl der richtigen Betriebs- und Organisationsform entscheidend

Vor diesem Hintergrund gewinnen bei den Überlegungen zu einer

Rekommunalisierung verschiedene Alternativen einer künftigen

Gestaltung von Organisations- oder Betriebsformen zunehmend an

Bedeutung. Bei allen Modellen kann die öffentliche Hand zur Erfüllung

der Trinkwasserversorgung zwischen öffentlich-rechtlichen und

privatrechtlichen Rechtsformen frei entscheiden. "Welche

steuerrechtlichen, kaufmännischen oder organisatorischen Vorteile mit

der Wahl eines bestimmten Geschäftsmodells erzielt werden können,

sollte im Einzelfall anhand der konkreten örtlichen Verhältnisse

geprüft werden", erklärt Professor Weiblen.

EU und Bundesregierung streben Modernisierung an

EU und Bundesregierung verfolgen einen breiten

Modernisierungsansatz der Wasserwirtschaft. Entsprechend liegt das

besondere Augenmerk auf den Entwicklungen des rechtlichen Rahmens.

Diese reichen von der Novellierung der 8. GWB-Novelle und deren

gescheiterter Öffnung für die Trinkwasserversorgung bis hin zur

Auffassung der Monopolkommission bei Wettbewerbsfragen. "Ganz

besonders hervorzuheben ist dabei die besondere Abgrenzung zwischen

der Kalkulation von Entgelten für die Wasserversorgung in

privatrechtlicher (Preise) oder öffentlich-rechtlicher (Gebühren)

Ausgestaltung", so Professor Weiblen: "Hinzu kommen

Preismissbrauchsverfahren, der Umgang mit der Löschwasserversorgung,

die EU-Konzessionsrichtlinie, Beihilfen im Bereich der DAWI,

Bürgerbegehren zur Rekommunalisierung der Wasserversorgung und

steuerrechtliche Fragen, um nur einige der Themen zu nennen, mit

denen sich die Unternehmen der Wasserwirtschaft heute und in Zukunft

auseinandersetzen müssen."

Weitreichende Konsequenzen für die Wasserversorger

Durch steigende Anforderungen des Marktes, die Öffnung des

Wettbewerbs für die Trinkwasserversorgung sowie die weitgehende

Forderung nach einer Modernisierung wird ein Änderungsprozess

angestoßen, der für die Unternehmen weitreichende Konsequenzen haben

wird.

Dazu können eine strategische Neuausrichtung im Hinblick auf

Kooperationspartner sowie eine bessere kaufmännische Steuerung

gehören, da tendenziell steigende Kosten der Forderung nach

Preisstabilität gegenüberstehen werden. Hinzu kommt die Verfeinerung

der kaufmännischen Steuerungsinstrumente wie beispielsweise der

Kostenrechnung sowie der Aufbau eines kennzahlenbasierten internen

Berichtswesens, da eine verlässliche und umfassende Datenbasis

Voraussetzung für die Teilnahme an Benchmarking-Verfahren ist, wie

sie dem kartellrechtlichen Vergleichsmarktkonzept zugrunde gelegt

werden.

Nach Auffassung von Professor Weiblen ist zu befürchten, dass der

Umsatz der Wasserversorger zurückgehen wird, während gleichzeitig der

Investitionsbedarf ansteigen wird und dadurch die

Selbstfinanzierungskraft von Wasserversorgungsunternehmen nicht mehr

gewährleistet werden kann. Entsprechend hoch werde der

Handlungsdruck, der die Stadtwerke fordere, zukunfts- und

wettbewerbsfähige Betreibermodelle zu entwickeln, ohne dabei die

Trinkwasserversorgung und deren Qualität zu gefährden.

OTS: Baker Tilly Roelfs

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Pressekontakt:

Frank Schröder, Leiter Marketing & Communications

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Frank.Schroeder@bakertilly.de

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