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Veröffentlicht am 24.07.2013, 20:56
Börsen-Zeitung: Kartentricks, Kommentar zu Interbankenentgelten von

Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Das Thema klingt ausgesprochen trocken:

Interbankenentgelte bei Kartenzahlungen. Aber die Debatte darüber,

die in Brüssel darüber tobt, ist emotional so aufgeladen wie sonst

allenfalls Glühlampenverbote. Wenn es noch eines Beweises bedurfte,

dass die Gebühren ein echter Aufreger sind, so lieferte ihn

EU-Kommissar Michel Barnier, der sich schnappatmend über die

'Kampagne' von Mastercard entrüstete - und über gestreute

'Fehlinformationen'.

Das ist deshalb starker Tobak, weil sich die EU-Kommission selbst

mit vermeintlich sachlichen Angaben, etwa bei Folgenabschätzungen,

weit aus dem Fenster lehnt. Denn natürlich lässt sich trefflich

streiten, ob der Handel tatsächlich große Teile der in Brüssel

kalkulierten 6 Mrd. Euro an die Verbraucher weiterreicht, indem er

die Preise seiner Waren senkt. Und selbstverständlich ist es recht

mutig, den Konsumenten zu versichern, dass es sich Banken gar nicht

werden leisten können, die jährlichen Nutzungsgebühren für

Kreditkarten anzuheben, um sich das wiederzuholen, was ihnen entgeht,

falls die Interbankenentgelte tatsächlich limitiert werden.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Prognosen der

Kartenbranche, die 'allen' Kunden unterm Strich erheblich höhere

Ausgaben prophezeit, sobald Interbankenentgelte gedeckelt werden,

sind genauso zweifelhaft. Schon deshalb, weil sie nicht zwischen den

Kunden differenzieren, die Karten nutzen, und denen, die bar zahlen

(und durch höhere Jahresgebühren keine Nachteile hätten). Ohnehin

konnte man zuletzt den Eindruck gewinnen, als seien bei diesem Thema

Beamte und Lobbyisten am Werk, die jede Menge Tricks und Kunststücke

auf Lager haben, um das Publikum wahlweise vom großen Nutzen oder

gigantischen Schaden der EU-Vorschläge zu überzeugen.

Die EU-Behörde muss sich vorwerfen lassen, dass ihr Vorschlag

einige Fragen aufwirft (etwa wegen der unterschiedlichen Behandlung

von Mastercard/Visa und American Express/Diners). Und dass er keine

überzeugende Antwort darauf gibt, warum Erfahrungen in Spanien oder

Australien nicht so recht zu den Vorhersagen für die EU passen. Die

Kartenbranche und die Banken wiederum haben sich teilweise selbst

zuzuschreiben, dass sie die EU-Beamten zu einer recht drastischen

Maßnahme wie dem Gebührendeckel provozieren. Denn sie selbst haben zu

wenig getan, um die Transparenz der Zahlvorgänge und der Kosten zu

erhöhen - und sie waren, wenn man den Eurokraten glaubt, auch bei der

Anpassung der inländischen Entgelte nicht eben gesprächsbereit.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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