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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Same procedure as last year, Kommentar ...

Veröffentlicht am 19.12.2013, 20:27
Börsen-Zeitung: Same procedure as last year, Kommentar zum Kompromiss

der EU-Finanzminister über das Bankenabwicklungsregime, von Detlef

Fechtner.

Frankfurt (ots) - Alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit kommen

Europas Finanzminister zusammen. Es wird langsam zur Routine, dass

sie noch eben rasch die Versprechen einlösen, die ihre

Regierungschefs für das zu Ende gehende Jahr abgegeben haben. The

same procedure as last year: Im vergangenen wie in diesem Jahr ist

den Ministern letztlich doch noch die Verständigung gelungen -

jeweils nach Marathonsitzungen nur Stunden vor der Ankunft ihrer

Chefs. 2012 lautet das Thema Bankenaufsicht, 2013 hieß es

Bankenabwicklung.

Stellt sich die Frage, ob die Einigung in der Nacht zu gestern

etwas taugt. Nächtliche Kompromisse sind schließlich immer mit dem

Verdacht der Murkserei behaftet. Und in der Tat gibt es einige

zweideutige Stellen, die wohl Meinungsunterschiede überdecken sollen,

die nachts nicht mehr dialektisch überwunden werden konnten. Ein

Beispiel ist die 'Möglichkeit', dass sich Staaten untereinander

beispringen, in dem sie aus ihren jeweiligen Schatullen Kredite

gewähren, solange der Fonds noch eine eher nationale denn europäische

Gestalt hat. Sicherlich setzt der Süden darauf, dass diese

Möglichkeiten tatsächlich ergriffen werden. Der Norden dürfte dieses

Instrument der Solidarität eher als letztes Mittel verstehen.

Aber das sind letztlich eher Kleinigkeiten. Grundsätzlich ist das

Abwicklungsregime gelungen. Es versöhnt immerhin sehr

unterschiedliche Interessen. Einerseits sollen Investoren künftig

mehr Vertrauen in Banken haben, weil sie davon ausgehen dürfen, dass

angeschlagene Institute schonend entsorgt werden können, ohne alle

anderen Banken und ohne die jeweiligen Heimatländer in Nöte zu

stürzen. Andererseits ist solide wirtschaftenden Banken und deren

Kunden nicht zuzumuten, dass sie zur Kasse gebeten werden, um

Altfälle abzuwickeln. Das nun vereinbarte System, den

Abwicklungsfonds in kleinen Stufen binnen zehn Jahren zu

vergemeinschaften, wird beidem gerecht.

Die Tauglichkeit der Entscheidungsverfahren wird sich erst in der

Praxis weisen. Der Vorwurf der EU-Kommission, das Verfahren sei auf

jeden Fall zu kompliziert, überzeugt nicht - zumal Enttäuschung

mitschwingt, dass die eigene Rolle gestutzt wurde.

Bleiben die Drohgesten aus dem EU-Parlament. Einiges wird noch

Eingang in das Gesetz finden, vieles indes dürfte kaum Chancen haben.

Dass die Abgeordneten deshalb die ganze Sache ausbremsen, ist aber

unwahrscheinlich. Realistisch ist ein hartes Ringen mit letztlich

erfolgreichem Abschluss - the same procedure as this year.

(Börsen-Zeitung, 20.12.2013)

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