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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Skandalsumpf, Kommentar zur Vatikanbank ...

Veröffentlicht am 02.07.2013, 20:47
Aktualisiert 02.07.2013, 20:48
Börsen-Zeitung: Skandalsumpf, Kommentar zur Vatikanbank von Thesy

Kness-Bastaroli

Frankfurt (ots) - Mit Frömmigkeit hat die Vatikanbank traditionell

nicht viel im Sinn - obwohl ihr offizieller Name 'Institut für die

religiösen Werke' genau eine solche gottverbundene Haltung

suggeriert. Seit Jahrzehnten machen dem Heiligen Stuhl nicht nur

dubiose Finanzgeschäfte zu schaffen. Manche Vorgänge in der

Geschichte der 1944 gegründeten Bank muten vielmehr regelrecht wie

Teufelswerk an. Der seit März amtierende Papst Franziskus scheint nun

ernsthaft den Versuch zu unternehmen, beim 'Istituto per le Opere di

Religione' (IOR) und der päpstlichen Vermögensverwaltung APSA

aufzuräumen und für Transparenz zu sorgen. Das Oberhaupt der

römisch-katholischen Kirche kooperiert nicht nur mit der

italienischen Justiz, sondern lässt auch unmissverständlich wissen,

dass eine Reform der Vatikanfinanzen schleunigst umzusetzen sei.

Zudem steht seine Drohung im Raum, dass die Bank, gegen die nicht zum

ersten Mal wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt wird, der

Aufsicht der Banca d'Italia unterstellt werden könnte.

Nach der Einsetzung einer Sonderkommission, die Licht ins Dunkel

der Finanzen des Kirchenstaates bringen soll, und der jüngst

erfolgten Verhaftung des hochrangigen Geistlichen Nunzio Scarano -

ihm werden Betrug, Geldwäsche und Korruption vorgeworfen - ist

mittlerweile offenkundig, dass auch bisherige Spitzenmanager des

Instituts tief im Skandalsumpf stecken. Generaldirektor Paolo

Cipriani und sein Vize Massimo Tulli traten am Montagabend zurück.

Sie sollen von den Machenschaften des Monsignore Scarano gewusst und

dabei geholfen haben, für mit ihm befreundete Unternehmen anonyme

Konten einzurichten. Übrigens hatte IOR-Präsident Ernst von Freyberg,

der nun zumindest ad interim auch als operativer Chef fungiert, den

beiden noch kürzlich sein volles Vertrauen ausgesprochen. Das wirft

nicht unbedingt ein gutes Licht auf den deutschen Investmentbanker.

Die Vorwürfe gegen die Bank sind vom Feinsten. Angeblich haben

nicht nur italienische Politiker und ausländische Diktatoren, sondern

auch Mafiabosse ihr Geld beim IOR deponiert. Die Staatsanwaltschaft

hatte Cipriani und andere schon länger im Visier - spätestens seit

vor drei Jahren 23 Mill. Euro wegen des Verdachts der Geldwäsche

beschlagnahmt worden waren. Der vormalige IOR-Präsident Ettore Gotti

Tedeschi, der den Schwindel angeblich aufklären wollte, wurde 2012

kurzerhand entlassen. Sein Comeback ist nicht auszuschließen. Weitere

Stühle wackeln, und die Aufräumarbeiten im Vatikan dürften noch lange

nicht ihren Höhepunkt erreicht haben.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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