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Veröffentlicht am 06.02.2013, 20:51
Aktualisiert 06.02.2013, 20:52
Börsen-Zeitung: Aussterbende Spezies, Kommentar zu Schweizer

Privatbankiers von Daniel Zulauf

Frankfurt (ots) - Den Letzten beißen die Hunde. Man kann - und man

sollte vielleicht schon aus purer Nostalgie - bedauern, dass nun auch

die beiden ehrwürdigen Genfer Privatbanken Pictet und Lombard Odier

ihr Rechtskleid wechseln. Die beiden Institute haben gerade gemeinsam

und scheinbar aus heiterem Himmel verkündet, dass sie ihre Rechtsform

als Personengesellschaft Anfang nächsten Jahres aufgeben werden, um

sich in Kommanditaktiengesellschaften zu wandeln. Damit beerdigen sie

das altbewährte Geschäftsmodell, in dem die teilhabenden Bankiers mit

ihrem gesamten Privatvermögen solidarisch für das Unternehmen haften.

Objektiv bedeutet der Wandel zwar einen Verlust, weil er zu einer

weiteren Verengung der ohnehin schon reichlich eintönigen

Angebotspalette der Banken führt. Doch deshalb braucht niemand die

Alarmglocken zu läuten. Die Kundschaft der Genfer Privatbankiers ist

zwar außergewöhnlich gut betucht, aber sie ist gemessen an der Anzahl

klein. Und vor allem: Diese Klientel weiß sich nötigenfalls immer

auch selber zu helfen.

Viel wichtiger und beunruhigend ist hingegen die Botschaft, die

sich hinter der Veränderung in der Genfer Bankenlandschaft verbirgt.

Die Privatbankiers können und wollen für ihre Unternehmen und ihre

Kunden nicht mehr persönlich geradestehen. Natürlich hat dies auch

viel mit den schieren Dimensionen der beiden Banken zu tun.

Zusammengenommen zählen sie weltweit über 5000 Mitarbeiter und die

verwalteten Vermögen belaufen sich auf mehr als 500 Mrd. sfr. Es

versteht sich von selbst, dass die damit verbundenen Risiken schwer

auf den Schultern der wenigen Teilhaber lasten.

Doch dass die Bankiers diese Last gerade jetzt, nach mehr als 200

Jahren loswerden möchten, ist kein Zufall. Nach sechs Jahren Finanz-

und Schuldenkrise schreitet die Regulierung in der internationalen

Finanzwirtschaft mit Siebenmeilenstiefeln voran. Unter dem Eindruck

von Madoff und Lehman entstehen überall neue Anlegerschutzgesetze.

Als ob es eine Selbstverantwortung des Investors gar nicht gäbe,

werden zunehmend Banken in die Haftung genommen. Aber Anlegerschutz

ist politisch opportun, auch wenn er erwiesenermaßen nur für einen

kleinen privilegierten Kreis der Bevölkerung relevant ist.

Mit Fatca und anderen Steuerabkommen haben auch die Staaten

erkannt, dass sich die Verantwortung in der Steuereintreibung auf

Banken überwälzen lässt. Man kann verstehen, dass die Genfer Bankiers

nicht als Letzte von den Hunden gebissen werden wollen.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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