🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Verlierer Europa, Kommentar zu den ...

Veröffentlicht am 25.02.2013, 21:07
Börsen-Zeitung: Verlierer Europa, Kommentar zu den Wahlen in Italien,

von Thesy Kness-Bastaroli.

Frankfurt (ots) - Es ist eine fatale Entwicklung, die sich für

Europa in Italien abzeichnet: Zwar dürfte die europafreundliche

Mitte-Links-Gruppierung im Abgeordnetenhaus die Mehrheit errungen

haben, doch im Senat scheint sie unterlegen zu sein. Bei

unterschiedlichen Mehrheiten in Abgeordnetenhaus und Senat drohen

Neuwahlen. Das wäre für Italien fatal. Das Land befindet sich seit

sechs Quartalen in der Rezession. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich

auf 3 Millionen erhöht. Sie wird auch im laufenden Jahr weiter

steigen. Wegen der sich abzeichnenden politischen

Handlungsunfähigkeit ist zu erwarten, dass die Lohnstückkosten

ebenfalls weiter zulegen werden. Dabei benötigt Italien dringend

Investitionen aus dem Ausland. Die dürften angesichts der politischen

Verunsicherung wohl eher ausbleiben. Steigen werden indes wieder die

Zinsen am Markt, was es der Regierung schwermachen wird, ihren

Schuldenberg, der inzwischen auf 127% des Bruttoinlandsprodukts

angewachsen ist, abzutragen. Jährlich müssen immerhin 400 Mrd. Euro

über die Finanzmärkte eingeworben werden.

Die Wahlbeteiligung lag in Italien bei über 70%. Dies ist

wenigstens ein positives Signal. Weniger positiv ist, dass nach den

jüngsten Erhebungen die zwei populistischen Clowns, Silvio Berlusconi

von der PDL (Volk der Freiheit) und der Komiker aus Genua Beppe

Grillo mit seiner Bewegung MS5, rund die Hälfte der Stimmen auf sich

haben vereinen können. Beide Politiker haben mit ihrer

Anti-Europa-Politik und mit verantwortungslosen Wahlversprechen

gepunktet. Dies ist keineswegs überraschend. Denn laut einer jüngsten

Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Ispo sind 30% aller

Italiener strikt gegen den Euro. Vor diesem Hintergrund hatten

Berlusconi und Grillo leichtes Spiel, indem sie ihre Wahlslogans in

antieuropäische Hetzpropaganda kleideten.

Verlierer der Wahlen sind damit 'die Europäer'. Das gilt zunächst

für den scheidenden Regierungschef und ehemaligen EU-Kommissar Mario

Monti. Dabei war er es, der Italien mit seiner Expertenregierung vor

dem Default bewahrte. Dass Montis Sparpolitik die Konjunktur belasten

würde, war zu erwarten. Weniger verständlich ist, dass die

Solidarität der Währungspartner von den Wählern so gar nicht goutiert

wurde, sie vielmehr als Feindbild angesehen wurden. Auch die

Euro-Rettungsversprechen von EZB-Chef Mario Draghi stießen offenbar

auf taube Ohren. Letztendlich hat damit die europäische Idee die Wahl

verloren. Die Italiener haben sich mental aus der Währungsunion

verabschiedet.

(Börsen-Zeitung, 26.2.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.