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ots.CorporateNews: Geld.de / Deutschland müsste mit Eurobonds in 10 Jahren 200 Mrd. mehr an ...

Veröffentlicht am 12.04.2013, 15:05
Aktualisiert 12.04.2013, 15:08
Deutschland müsste mit Eurobonds in 10 Jahren 200 Mrd. mehr an Zinsen

zahlen und würde 62% der Mehrkosten stemmen

Leipzig (ots) - Die Eurokrise ist selbst mit der Einführung von

Eurobonds nicht zu bewältigen. In einer Analyse des

Finanzdienstleistungsportals www.geld.de (0,4 Mio. Nutzer im Monat)*

gemeinsam mit www.boersennews.de (0,5 Mio. Nutzer im Monat)** wurde

das nun klar belegt. Denn entgegen der Aussage des amerikanischen

Finanzjongleurs George Soros, können selbst mit der Einführung eines

gemeinsamen Schuldpapiers, den Eurobonds, die Krisenländer in der

Eurozone ihre Haushalte nicht einmal ansatzweise konsolidieren. So

liegt das aktuelle Haushaltsdefizit von Griechenland bei über 300

Mrd. Euro. Doch Eurobonds brächten unter Berücksichtigung des

aktuellen Emissionsvolumens von Griechenland innerhalb von zehn

Jahren 'lediglich ' rund 84 Mrd. Euro Zinsentlastungen (Tabelle mit

detaillierten Angaben zu allen Euro-Ländern:

http://presse.geld.de/wp-content/uploads/2013/04/Eurbonds_2013.jpg).

Eurobonds würden bedeuten: Die sieben stabilsten Euro-Länder, die

derzeit einen durchschnittlichen Zinssatz von 2% beim Verkauf von

Staatsanleihen für ihre Refinanzierung von Staatshaushalten bezahlen

müssen, würden künftig wohl 3,65% bezahlen. Das klingt prozentual

nicht viel, ist aber in absoluten Zahlen eine gigantische

Umverteilung: Es wären Mehrkosten von 323 Mrd. Euro innerhalb von

zehn Jahren. Zudem hieße es nichts anderes, als dass Deutschland

nicht nur beim Euro-Rettungsschirm der große Zahlmeister wäre,

sondern auch bei den Eurobonds. In der Berechnung wurde der

Anlagehorizont 2014 bis 2024 angenommen.

Die Verliererländer beim Eurobond:

So müssten Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Österreich,

Belgien, Finnland und Luxemburg in einem Zehnjahres-Anlagezyklus nach

Berechnungen von GELD.de und BÖRSENNEWS.de insgesamt saftige 323 Mrd.

Euro mehr an Zinsen an Geldgeber bezahlen, als bislang. Sage und

schreibe 62%(!) müsste Deutschland von den 323 Mrd. Euro Mehrzinsen

durch ein gemeinsames europäisches Schuldpapier berappen - also

letztlich der deutsche Steuerzahler (Tabelle Anhang). Das entspricht

umgerechnet auf zehn Jahre rund 200 Mrd. Euro. Das kleine Land

Luxemburg, dessen Staatschef Jean-Claude Juncker gerne Deutschland

beim Eurobond in die Pflicht nehmen würde, müsste gerade einmal 600

Mio. Euro in 10 Jahren mehr an Zinsen für Schuldpapiere, die es

verkauft, bezahlen oder im Schnitt 60 Mio. Euro pro Jahr (Anteil von

0,2 %). Frankreich wäre mit rund einem Drittel dessen dabei, was

Deutschland stemmen müsste - nämlich mit 64 Mrd. Euro in zehn Jahren

oder rund 6 Mrd. Euro in einem Jahr.

Kein Wunder also, dass in Frankreich sich derzeit besonders

Politiker im sozialistischen Lager finden, die über die Einführung

eines Eurobonds 'nachdenken'. Denn sie träfe die Bürde eines alle

Euro-Länder gleichmachenden Eurobonds um zweidrittel weniger als

Deutschland. Weitere Eurobonds-Zahlmeister wären künftig auch die

Niederlande. Sie müssten 24 Mrd. Euro mehr für die Verzinsung

gemeinschaftlich verkaufter Staatsanleihen in zehn Jahren bezahlen.

Ebenso wäre Österreich mit 13 Mrd. Euro dabei.

Die Gewinnerländer beim Eurobond:

Die Gewinnerländer bei der Abschaffung von nationalen

Schuldpapieren, also nationalen Staatsanleihen, wären Malta, Zypern,

Slowakei, Slowenien, Irland, Portugal, Spanien, Griechenland und

Italien. Auf sie kämen unter Annahme der dortigen bisherigen

Anleihe-Emissionen innerhalb von zehn Jahren 361 Mrd. Euro weniger an

Zinsen zu. Statt des bisherigen durchschnittlichen Bonds-Zinssatzes

(gewichtet) von 6,1%, wären nur noch 3,65% fällig. Das klingt

prozentual ebenfalls nicht nach viel, ist es aber hochgerechnet. Der

größte Gewinner von Eurobonds wäre Italien mit einer geringeren

Zinslast innerhalb von zehn Jahren von 170 Mrd. Euro, gefolgt von

Griechenland (84 Mrd. Euro weniger Zinszahlungen für Schuldpapiere in

zehn Jahren), Spanien (55 Mrd. Euro), Portugal (37 Mrd.), Irland (11

Mrd.), Slowenien (1,5 Mrd.), die Slowakei (1,1 Mrd.), Zypern (rund 1

Mrd.) und Malta (16 Mio.).

Fazit der Studie von GELD.de und BÖRSENNEWS.de: Es ist an

Demagogie nicht mehr zu überbieten, wenn Finanzjongleur George Soros

so tut, als würde der Eurobonds die Probleme der Eurozone lösen und

als würde Deutschland mit seiner Weigerung zu Eurobonds, hier

schuldhaft einer Konsolidierung von Euro-Krisenländern im Wege

stehen. Auch die Forderung nach einem Euroaustritt von Deutschland

ist entsprechend unakzeptabel. Die Berechnung der angenommenen

Mehrkosten und Ersparnisse beim Eurobond wird in der Fußnote der

Tabelle im Anhang erläutert.

Warum gibt es bei der Eurobonds-Kosten-Berechnung eine Differenz

zwischen Mehrbelastungen durch die einen Länder und die

Zinsentlastungen für die anderen Länder und keinen

Nullsummenausgleich? Das erklären Sebastian Hahn, Chefredakteur von

BÖRSENNEWS.de, und Oliver Haugk, Finanzexperte:

'Wir möchten diese Frage anhand eines einfachen Beispiels

erklären. Hierfür nehmen wir als Beispiel-Grundlage zwei Länder mit

fiktiven mathematischen Beispielzahlen:

- Deutschland würde 2014 einen Kredit in Höhe von 100 Mrd. Euro

aufnehmen und dafür bei einem Eurobond-Zinssatz von 3,65% letztlich

2,15 Prozentpunkte Zinsen mehr als bisher bezahlen, das heißt

zusätzlich 2,15 Mrd. Euro.

- Gleichzeitig nimmt Spanien aber 500 Mrd. Euro zusätzlichen

Kredit auf und spart 2,05 Prozentpunkte Zinsen durch den für Spanien

günstigeren Eurobond-Zinssatz. Das ergibt eine Zinsersparnis von

10,25 Mrd. Euro.

- Hier würde es - wie in der Tabelle dargestellt - mehr

Ersparnisse geben als Mehrkosten.

- Das Ergebnis Ersparnis = Mehrkosten würde genau dann und nur

dann entstehen, wenn alle Euro-Länder ihre gesamten Schulden in Form

von Eurobonds begeben und einen exakt gleichen Verschuldungsgrad in

Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit aufweisen würden. Anderenfalls

unterstützen die geringer verschuldeten Länder praktisch

unentgeltlich die höher verschuldeten Länder der Euro-Zone, da diese

mit ihrem Vermögen auch stets für die Krisenländer mit haften.'

Originaltext: Geld.de

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