LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) hat Österreichs Kreditwürdigkeit "AA+" mit stabilen Ausblick trotz Hypo-Krise bestätigt. Zudem machten die Bonitätswächter wieder Hoffnung auf das Zurückerobern des im Januar 2012 aberkannten Spitzenratings "AAA". Belasten könnten Rückschläge bei der Haushaltssanierung oder eine Verschärfung der Krim-Krise mit negativen Auswirkungen auf österreichische Banken, teilten die Bonitätsprüfer am Freitag in London mit.
"Wir würden Österreich hinaufstufen, wenn wir eine ausgeprägte Verbesserung bei der fiskalischen Flexibilität sähen, die über das Niveau des derzeitigen Regierungsplans hinausgeht, sowie eine weitere Verbesserung bei den externen Indikatoren", heißt es im Ratingbericht der Agentur.
Allerdings sei künftig auch eine Verschlechterung des Ratings möglich: "Wir könnten eine negative Ratingmaßnahme für Österreich in Betracht ziehen, wenn die neue Regierung - im Gegensatz zu unseren Erwartungen - von ihrem Budgetsanierungsplan abweicht und Budgetdefizit und Schulden dann höher als erwartet ausfallen." Unerwartete Entwicklungen in der Ukraine oder in Russland mit negativen Auswirkungen für die dort vertretenen österreichischen Banken könnten ebenfalls zu einer negativen Veränderung des Ratings führen.
S&P rechnet aufgrund der für den heutigen Freitag geplanten Einrichtung der Abwicklungsgesellschaft für die Hypo Alpe Adria Bank mit einem Anstieg der Staatsschuldenquote von zuvor 70,5 auf 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2014. "Österreichs hohe Staatsschulden und moderate Eventualverbindlichkeiten - primär wegen des Bankensektors - hemmen das Rating", heißt es im S&P-Bericht.re/cri/kan/kre/APA/hbr/jkr