FRANKFURT (dpa-AFX) - Gleich zum Beginn des Protesttages der kapitalismuskritischen Blockupy-Bewegung gegen die europäische Krisenpolitik ist es am Mittwoch in Frankfurt zu den befürchteten Ausschreitungen gekommen. In der Nähe der Alten Oper in der Innenstadt bewarfen Demonstranten Polizisten mit Steinen, mindestens ein Beamter wurde verletzt, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Es habe an mehreren Stellen Angriffe auf Polizisten gegeben.
Die Demonstranten blockierten laut Polizei die zentrale Flößerbrücke über den Main und den Ratswegskreisel, einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Osten der Stadt. In der Nähe der Europäischen Zentralbank (EZB) im Frankfurter Osten stand ein Polizeiwagen in Flammen, vermummte Demonstranten wurden beim Weglaufen gesehen. Vor dem weiträumig abgesperrten Gelände der EZB hatte eine Mahnwache von Kapitalismusgegnern zunächst ruhig begonnen. Demonstranten berichteten von einem Tränengaseinsatz der Polizei. Von Angriffen auf Beamte wisse man nichts, sagte eine Blockupy-Sprecherin. Am Vormittag (11.00 Uhr) will die EZB ihre neue Zentrale mit einem kleinen Festakt offiziell eröffnen. Sie nutzt die beiden Glastürme bereits seit mehreren Monaten. Die Polizei rechnet mit mindestens 10 000 Demonstranten gegen die EU-Krisenpolitik.