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ROUNDUP: Bilfinger-Chef Koch stellt Tiefbau zum Verkauf - Prognosen bestätigt

Veröffentlicht am 08.05.2014, 09:33
Aktualisiert 08.05.2014, 09:36

MANNHEIM (dpa-AFX) - Der ehemalige hessische Ministerpräsident Roland Koch treibt den Umbau des einstigen Baukonzerns Bilfinger (ETR:GBF) zum Dienstleister weiter voran. Er stellt wesentliche Teile des Tiefbaugeschäfts zum Verkauf und will so die Profitabilität des MDax-Konzerns weiter erhöhen und das Wachstum beschleunigen. Im ersten Quartal blieben die Mannheimer laut Angaben vom Donnerstag mit einem leichten Anstieg der Leistung auf Kurs. Der Gewinn ging wegen Umbaukosten aber deutlich zurück. Die ersten drei Monate des Jahres sind bei Bilfinger auch saisonal bedingt eher schwach. Koch bestätigte vor Beginn der Hauptversammlung die Prognosen für das laufende Jahr.

Am Mittwochabend hatte Koch bereits Verkaufspläne für wesentliche Teile des Ingenieurbaugeschäfts bekannt gegeben. Bilfinger will sich so von Tiefbauaktivitäten mit einem Umsatz von rund 800 Millionen Euro trennen. Laut einem Sprecher arbeiten insgesamt 3000 Mitarbeiter in diesem Bereich, davon 1700 in Deutschland. Ausgenommen sind die auf Offshore-Windkraftanlagen, den Bau von Überlandleitungen und auf Stahlbau spezialisierten Einheiten. Am Hochbau mit einem Volumen von 700 Millionen Euro hält Koch aber fest: "Wir sind und bleiben eines der größten deutschen Hochbauunternehmen." Die Einheit sei "untrennbar" mit den Immobiliendienstleistungen des Konzerns verbunden.

Erste Gespräche mit potenziellen Interessenten für die Ingenieurbauaktivitäten sollen "in Kürze" aufgenommen werden, erklärte Koch. Innerhalb eines Jahres will er den Verkauf abschließen. Das Geschäft sei für ein langfristiges Bestehen am Markt inzwischen nicht mehr groß genug, sagte Koch. Bilfinger hatte in den vergangenen Jahren die Aktivitäten hier drastisch von 4,2 Milliarden Euro 2008 auf rund eine Milliarde Euro 2013 zurückgefahren.

Koch trimmt den Konzern seit seinem Amtsantritt 2011 auf Dienstleistungen rund um Industrieanlagen, Kraftwerke und Gebäude. Dieses Geschäft ist einträglicher als der klassische Bau, von dem sich die Mannheimer in den vergangenen Jahren immer mehr verabschiedet haben. Im vergangenen Jahr verkaufte Koch bereits defizitäre Straßenbauaktivitäten. Er will die Rentabilität weiter erhöhen und das Dienstleistungsgeschäft auch durch Zukäufe vorantreiben. Der finanzielle Spielraum liegt früheren Angaben zufolge bei rund 800 Millionen Euro. Derzeit kappt Koch im Konzern die Kosten und strafft die Organisation. In diesem und im kommenden Jahr sollen weltweit rund 1250 Stellen wegfallen.

Zunächst kosten die Sparbemühungen aber Geld. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) ging im ersten Quartal im Jahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 22 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 8 (Vorjahr: 21) Millionen Euro. Der milde Winter und Zukäufe sorgten für einen leichten Anstieg der Leistung um ein Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Der Auftragseingang stagnierte mit knapp 2 Milliarden Euro, während der Auftragsbestand um ein Prozent auf 7,5 Milliarden Euro sank.

Am Finanzmarkt kamen Kennzahlen und die Verkaufspläne gut an. Die Aktien legten im frühen Handel um 1,3 Prozent zu. Händler und Analysten begrüßten den Schritt zur weiteren Fokussierung. Die Kennzahlen für das erste Quartal boten unterdessen kaum Überraschungen.tb

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