MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Konzertveranstalter CTS Eventim (ETR:EVDG) schüttet nach einem Rekordjahr soviel Dividende an seine Aktionäre aus wie nie zuvor. 2024 dürfte das Geschäftswachstum aber nachlassen und sich damit eher normalisieren. So geht das Unternehmen nach einem Umsatzsprung 2023 von einem moderaten Wachstum aus. Am Aktienmarkt kamen die Aussagen gut an.
Nach dem jüngsten Kursrücksetzer zeigten sich die im Mittelwertesegment MDax notierten Papiere am Dienstagvormittag erholt. Der Kurs legte um mehr als drei Prozent zu. Die CTS-Aktie gehörte damit zu den größten Gewinnern im MDax.
Das operative Ergebnisziel des Konzertveranstalters und Ticketvermarkters für 2024 liege über der Konsensschätzung, notierte Analyst Henrik Paganetty vom Analysehaus Jefferies. Zudem bestätigten die endgültigen Zahlen für das vergangene Quartal die bereits bekannten, starken Eckdaten, so der Experte. Karin So von der Bank JPMorgan (NYSE:JPM) wertete den Ausblick als "zurückhaltend". Die Prognosen dürften aber etwas höhere Marktschätzungen nach sich ziehen.
CTS erwartet für das laufende Jahr ein moderates Umsatzwachstum. Das operative Ergebnis soll auf einem "unverändert hohem Niveau" liegen, teilte das Unternehmen am Morgen in München mit. Dies gelte auch ohne Einmaleffekte.
Im vergangenen Jahr hatte CTS Eventim die Erlöse um 22 Prozent auf knapp 2,4 Milliarden Euro gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um knapp ein Drittel auf 501,4 Millionen Euro zu. Dank eines starken Schlussquartals übertraf CTS die eigenen Prognosen. Das Unternehmen bestätigte damit vorläufige Zahlen.
CTS Eventim profitierte im vergangenen Jahr auch von 37,4 Millionen Euro aus Entschädigungen des Bundes an das Joint-Venture-Unternehmen Autoticket im Zusammenhang mit der geplatzten Pkw-Maut der Vorgängerregierung. Aktionäre sollen mit 1,43 Euro je Aktie soviel Dividende erhalten wie noch nie. Im Jahr zuvor hatte CTS Eventim 1,06 Euro gezahlt.
"Das Live Entertainment ist wieder Motor der Kultur- und Kreativwirtschaft", kommentierte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg die Ergebnisse.
Größter Wachstumstreiber war im vergangenen Jahr das Ticketing-Segment, welches seinen Umsatz um knapp ein Drittel steigerte und mit 384,4 Millionen Euro den Löwenanteil zum bereinigten operativen Gewinn beitrug. Dabei profitierte das Unternehmen neben der Nach-Corona-Erholung des Veranstaltungsmarkts auch von Zukäufen in Südamerika. Auf das Ergebnis sollen sich die Übernahmen wegen der Konsolidierung ab Mitte November jedoch erst im laufenden Jahr auswirken.
Den größten Umsatzanteil macht CTS weiterhin im Live-Geschäft, welches 2023 seine Erlöse um 19 Prozent steigerte. Dabei konzentrierte sich CTS auf den Ausbau seines Nordamerikageschäfts. Wegen erheblicher Kostensteigerungen ging das operative Ergebnis in dem Segment jedoch leicht zurück.