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ROUNDUP: Deutsche schmuggeln mehr Schwarzgeld ins Land

Veröffentlicht am 21.03.2014, 15:25

BERLIN (dpa-AFX) - Der Vater des Neunjährigen war besonders dreist: Er stopfte etwa 70 000 Euro in die Hose seines Kindes, das das Schwarzgeld dann aus der Schweiz nach Deutschland schmuggeln sollte. In einem anderen Fall wurden mal eben 250 000 Euro unter einem im Auto liegenden Hund versteckt, um das Geld nach Hause zurückzuschleusen. Beide Beispiele stehen nach Angaben deutscher Zollfahnder für einen neuen Trend: Anleger aus Deutschland holen ihr im Ausland gebunkertes Geld nach Hause - wegen des wachsenden Drucks auf Steuerbetrüger weltweit und des höheren Entdeckungsrisikos.

Im vergangenen Jahr stellten Zollfahnder bei Barmittelkontrollen an den Grenzen insgesamt 573 Millionen Euro vorläufig sicher, da die legale Herkunft zunächst unklar war. 'Es findet schon ein deutlicher Bargeld-Verkehr nach Deutschland statt', hieß es.

Spürbar zugenommen hat auch die Zahl der Bußgeldbescheide, weil Reisende Bargeld-Beträge nicht angemeldet haben: Von 2489 im Jahr 2012 auf 3287 vergangenes Jahr. Der Erfolg des Zolls geht auch auf Spürhund 'Rambo' zurück. Der erschnüffelte unter anderem 60 000 Euro im Auto eines 88-Jährigen, der auf der Heimreise aus der Schweiz war. Die sichergestellten Bargeldbeträge sind eigentlich eher 'Beifang' im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Erneut gingen Rauschgiftschmuggler den Fahndern ins Netz: Im vergangenen Jahr wurden 22 Tonnen Drogen sichergestellt. Das waren zwar sieben Tonnen weniger als 2012. Allerdings hat sich der Umfang der beschlagnahmten Modedroge 'Crystal' mit 47 Kilogramm fast verdoppelt. 'Das bereitet uns besonderes Kopfzerbrechen', sagte der Präsident des Zollkriminalamtes, Norbert Drude. Die besonders aggressive und zerstörerische Droge 'Crystal' vor allem aus Tschechien nach Deutschland geschmuggelt.

Aus dem Verkehr gezogen wurden auch wieder mehr gefälschte Uhren, Schmuck und Textilien. Der Gesamtwert der beschlagnahmten Marken- oder Produktfälschungen lag bei 134 Millionen Euro. Im Jahr davor waren es 127,4 Millionen Euro, 2011 nur 82,6 Millionen Euro.

Im Kampf gegen illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit wurde ein Schaden von mehr als 777 Millionen Euro aufgedeckt, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (752 Millionen). 2013 überprüften Fahnder der 'Finanzkontrolle Schwarzarbeit' 523 000 Personen (2012: 543 000) sowie 64 000 (66 000) Arbeitgeber. Eingeleitet wurden mehr als 135 000 Ermittlungsverfahren nach fast 104 300 im Jahr davor.

'Die Erfolge im Kampf gegen Schwarzarbeit zeigen, wie der Zoll ehrliche Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor unfairer Konkurrenz schützen kann', sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Eine von Gewerkschaften geforderte Aufstockung der Kontrolleure um einige tausend Stellen im Zuge der Mindestlohn-Ausweitung lehnt er aber ab.

Bereits in der Vergangenheit habe die beim Zoll angesiedelte 'Finanzkontrolle Schwarzarbeit' bei relativ konstanter Stellenzahl neue Aufgaben übernommen, sagte Schäuble. Aus Sicht der Gewerkschaft IG BAU sind mindestens 10 000 Fahnder nötig. Derzeit sind es etwa 6 700. Auch die Zollgewerkschaft fordert bis 2500 weitere Mitarbeiter.

Personalengpässe durch die Übertragung der Kfz-Steuer auf den Bund drohen den Angaben inzwischen nicht mehr. Die dafür vorgesehenen insgesamt 1771 Stellen werden dem Ministerium zufolge fristgerecht bis 1. Juli bereitstehen. Im Zuge der Föderalismusreform sollen bis dann die Zollämter die Verwaltung der Kfz-Steuer übernehmen.kr

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