💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Deutschlands Banken fordern Gleichschritt bei Regulierung

Veröffentlicht am 19.11.2012, 16:34
FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Banker warnen vor einem Wettlauf um die schärfsten Daumenschrauben für die Finanzbranche. Europas Finanzindustrie werde zurückfallen, würden Pläne zur Zerschlagung großer Institute nur dort umgesetzt, sagte der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen am Montag bei der 'Euro Finance Week' in Frankfurt: 'Der Wunsch, den Anleger zu schützen, teilen wir alle. Der ist aber nicht zwingend durch dieses Trennbankensystem erfüllt.'

Scharf kritisierte Fitschen Bestrebungen der USA, die global ausgehandelten, schärferen Kapitalregeln ('Basel III') nicht ab dem 1. Januar 2013 einzuführen: 'Es kann nicht sein, dass man fünf vor zwölf wieder so eine Diskussion vom Zaun bricht.'

Angesicht der Vielzahl neuer Regeln für die Branche warnte der Vorstandsvorsitzende der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Hans-Dieter Brenner: 'Der Bankensektor steht an der Klippe eines regulatorischen Kollapses.' Wolfgang Kirsch, Chef der genossenschaftlichen DZ Bank, erklärte: 'Kleine Banken brauchen diesen Regulierungs-Tsunami definitiv nicht.'

Gegen eine Bankenunion und eine zentrale Aufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es weiter Vorbehalte. Zuerst müssten 'wesentliche Schritte zu einer Fiskalunion' getan werden, mahnte BVR-Präsident Uwe Fröhlich.

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann zeigte sich überzeugt: 'Richtig ausgestaltet kann eine Bankenunion wichtiger Baustein, ja Stützpfeiler einer stabilen Währungsunion sein.' Weidmann sprach sich jedoch dafür aus, großen Mitgliedsstaaten in einer europäischen Aufsicht mehr Gewicht zu geben: 'Da solche Entscheidungen ja auch fiskalische Kosten nach sich ziehen können, wäre nur eine Stimmgewichtung konsequent, etwa nach Kapitalanteilen.'

Ziel einer Aufsicht unter dem EZB-Dach ab 2013 ist, schrittweise alle 6200 Banken in den 17 Eurostaaten zentral zu beaufsichtigen. Derzeit hat Deutschland - obwohl Europas größte Volkswirtschaft - im EZB-Rat bei geldpolitischen Entscheidungen nur eine Stimme. Die Bundesbank steht aber für gut 27 Prozent des EZB-Kapitals.

EZB-Chefvolkswirt Peter Praet signalisierte in diesem Punkt Entgegenkommen: Entscheidend sei, wer bezahle, wenn etwas schieflaufe. Weidmann brachte zwei zusätzliche Regeln ins Gespräch, um die krisenanfällige Verbindung von Staaten und Banken zu entzerren: Eine Obergrenze für das Engagement einzelner Häuser bei staatlichen Schuldnern und die Maßgabe, Staatsanleihen oder Kredite an den Staat entsprechend deren Risiko mit Eigenkapital abzusichern.

Die EZB-Sondermaßnahmen verzerrten derzeit das Bild, kritisierte Fitschen: 'Ich glaube nicht, dass wir heute ein Umfeld haben, wo wir sagen können, dass die Weichen richtig gestellt sind. Einige Banken leben sehr davon, dass die EZB billiges Geld zur Verfügung stellt.'/ben/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.