ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das hochverschuldete Euroland Italien steht an den Finanzmärkten weiter unter erheblichem Druck: Am Donnerstag musste die drittgrößte Volkswirtschaft des Währungsraums abermals hohe Zinsen für frisches Kapital zahlen. Bei einer Versteigerung zweijähriger Nullkupon-Anleihen (Zerobonds) lag die zu zahlende Rendite bei 4,86 Prozent, wie aus Zahlen der nationalen Notenbank hervorgeht. Das ist der höchste Wert seit November 2011, als die Schuldenkrise mit der Ansteckung selbst robuster Kernländer zu eskalieren drohte.
Dank einer hohen Nachfrage gelang es Italien, den angestrebten Maximalbetrag von 2,5 Milliarden Euro aufzunehmen. Dennoch legte der Effektivzins, den das Land professionellen Investoren bieten musste, weiter zu: Bei einer vergleichbaren Auktion Ende Juni hatte die Rendite 15 Basispunkte niedriger gelegen. Hohe Zinsen für Staatsanleihen belasten über eine teure Kreditaufnahme die öffentlichen Haushalte, deren Lage in Krisenländern wie Italien und Spanien ohnehin angespannt ist.
Wie drastisch die Lage in Ländern wie Italien ist, zeigt ein Vergleich mit Deutschland: Vor gut einer Woche hatte der Bund erstmals Geld bei der zweijährigen Kreditaufnahme verdient. Bei einer Versteigerung von Schatzanweisungen mit Fälligkeit 2014 und einem Zinskupon von null Prozent lag der zu zahlende Effektivzins bei minus 0,06 Prozent. Das bedeutet, dass Investoren dem Bund unter dem Strich Geld dafür zahlen, dass er ihr Geld aufbewahrt.
Mit anderen Worten: Deutschland als robustes Euroland kann derzeit faktisch eine Gebühr für die Vermögensaufbewahrung verlangen. Auch die angedrohte Abstufung Deutschlands Topbonität durch die Ratingagentur Moody's vom Wochenbeginn hat an diesem Trend nichts Wesentliches geändert. Am Sekundärmarkt, wo bestehende Staatsanleihen gehandelt werden, liegt die Zweijahresrendite für deutsche Staatstitel nach wie vor im negativen Bereich./bgf/jsl
Dank einer hohen Nachfrage gelang es Italien, den angestrebten Maximalbetrag von 2,5 Milliarden Euro aufzunehmen. Dennoch legte der Effektivzins, den das Land professionellen Investoren bieten musste, weiter zu: Bei einer vergleichbaren Auktion Ende Juni hatte die Rendite 15 Basispunkte niedriger gelegen. Hohe Zinsen für Staatsanleihen belasten über eine teure Kreditaufnahme die öffentlichen Haushalte, deren Lage in Krisenländern wie Italien und Spanien ohnehin angespannt ist.
Wie drastisch die Lage in Ländern wie Italien ist, zeigt ein Vergleich mit Deutschland: Vor gut einer Woche hatte der Bund erstmals Geld bei der zweijährigen Kreditaufnahme verdient. Bei einer Versteigerung von Schatzanweisungen mit Fälligkeit 2014 und einem Zinskupon von null Prozent lag der zu zahlende Effektivzins bei minus 0,06 Prozent. Das bedeutet, dass Investoren dem Bund unter dem Strich Geld dafür zahlen, dass er ihr Geld aufbewahrt.
Mit anderen Worten: Deutschland als robustes Euroland kann derzeit faktisch eine Gebühr für die Vermögensaufbewahrung verlangen. Auch die angedrohte Abstufung Deutschlands Topbonität durch die Ratingagentur Moody's vom Wochenbeginn hat an diesem Trend nichts Wesentliches geändert. Am Sekundärmarkt, wo bestehende Staatsanleihen gehandelt werden, liegt die Zweijahresrendite für deutsche Staatstitel nach wie vor im negativen Bereich./bgf/jsl