BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Russland in der Ukraine-Krise mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. "Es ist leider an vielen Stellen nicht erkennbar, wie Russland zur Entspannung der Situation beiträgt", sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Insbesondere forderte sie die Führung in Moskau auf, sich mit der neuen ukrainischen Regierung endlich an einen Tisch zu setzen. "Es ist dringend wichtig, dass es internationale Gespräche unter Beteiligung der Ukraine gibt."
Zugleich appellierte Merkel grundsätzlich an Russland, in der internationalen Politik nicht allein auf die eigenen Interessen zu achten. "Niemand, der erfolgreich sein möchte, kann heute seine eigenen Belange in den Vordergrund stellen. Er verbaut sich selbst seine eigene Zukunft. Das Modell des Interessenausgleichs ist das Modell der Zukunft."
Abermals betonte die Kanzlerin, dass die Entscheidung über die Zukunft der Ukraine allein bei deren Bürgern liege. "Die Ukraine hat ein Recht auf einen eigenen Entwicklungsweg. Die Ukrainer müssen über ihr Schicksal selber entscheiden." Merkel mahnte zugleich an, die Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) auf den geplanten Umfang von 500 Beobachtern aufzustocken.
Zu den Finanzhilfen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Union für die Ukraine sagte Merkel, die Unterstützung müsse jetzt "schnell fließen".kr