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ROUNDUP: Schock für die Hess-Aktionäre - Grundkapital aufgezehrt

Veröffentlicht am 18.04.2013, 17:08
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (dpa-AFX) - Die Hiobsbotschaften beim insolventen Leuchtenspezialisten Hess reißen nicht ab. Die negativen Ergebnisse aus den Jahren 2011 und 2012 hätten dazu geführt, dass das Grundkapital komplett aufgezehrt sei, teilte das Unternehmen mit Sitz in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) am Donnerstag mit. Damit ist das Kapital der Aktionäre verbrannt. Theoretisch müsste für sie eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen werden. Doch selbst dafür fehlt derzeit das Geld. Das Insolvenzverfahren soll in den kommenden Wochen eröffnet werden.

Viel waren die Papiere von Hess ohnehin nicht mehr wert. Die Aktie war im Oktober noch mit 15,60 Euro in den Handel gestartet. Anfang März, als der Handel mit den Titeln wegen der undurchsichtigen Lage ausgesetzt wurde, wurde sie gerade mal noch mit 0,56 Euro gehandelt.

Hess hatte im Januar Insolvenz angemeldet. Zuvor waren die beiden Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler entlassen worden. Ihnen wird vorgeworfen, vor dem Börsengang des Unternehmens im vergangenen Oktober Bilanzen gefälscht zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie sowie weitere Verdächtige. Der Insolvenzverwalter des Leuchtenherstellers, Volker Grub, kündigte jüngst an, die beiden Manager in die Pflicht zu nehmen.

Ein vom Aufsichtsrat in Auftrag gegebenes Gutachten hatte deutliche Fehler in den Jahresabschlüssen für 2011 und 2012 zutage gefördert. Für 2011 musste der Jahresüberschuss um rund sechs Millionen Euro nach unten korrigiert werden, für 2012 fällt ein Verlust in Höhe von mindestens 15 Millionen Euro an. Grund für die Korrekturen seien zu hoch ausgewiesene Umsätze, die auf Scheinrechnungen basierten.

Trotz der verfahrenen Lage gibt es einen Lichtblick. Insolvenzverwalter Grub sagte kürzlich in einem Interview, er sehe Chancen für eine Rettung des Unternehmens. Ziel sei es, das Unternehmen mit seinen beiden Standorten Villingen-Schwenningen und Löbau bei Dresden als eine Einheit zu verkaufen. Es gebe dafür rund 30 Interessenten, sagte Grub vergangene Woche.

Neben Hess selbst hatten auch vier Tochterfirmen Insolvenz angemeldet. Ende März verkaufte Hess seine erste Tochterfirma, die Vulkan GmbH mit an den Industrielampenhersteller Nordeon. Der Verkaufsprozess der übrigen Firmen läuft noch.

Für einige Mitarbeiter kommt die Hilfe wahrscheinlich zu spät. Hess hatte bereits angekündigt, 50 Mitarbeiter entlassen zu müssen, gut 40 am Stammsitz Villingen-Schwenningen. Weitere Entlassungen wurden nicht ausgeschlossen. Bislang hatte Hess nach eigenen Angaben 380 Mitarbeiter, davon etwa 200 in Villingen-Schwenningen. Ein Restrukturierungsprogramm soll im April vorgestellt werden./ang/DP/stw

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