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ROUNDUP: Wahlkrimi in Niedersachsen - McAllister bangt um Mehrheit

Veröffentlicht am 20.01.2013, 21:34
HANNOVER (dpa-AFX) - Die Landtagswahl in Niedersachsen ist zum Herzschlagfinale geworden. Auch drei Stunden nach Schließung der Wahllokale war völlig unklar, ob künftig Rot-Grün oder Schwarz-Gelb im zweitgrößten Flächenland regieren. Während sich Grüne und FDP am Sonntagabend über historische Erfolge in Niedersachsen freuten, erzielte die CDU ein unerwartet schlechtes Ergebnis und musste um den Fortbestand ihres Bündnisses mit der FDP bangen.

Nach Hochrechnungen von ARD und ZDF kam die CDU auf gut 36 Prozent und wurde damit stärkste Partei. Die Sozialdemokraten erzielten gut 32 Prozent. Die ARD meldete gegen 20.00 Uhr einen hauchdünnen Vorsprung für Rot-Grün, aber noch ohne Überhang- und Ausgleichsmandate. Die Linkspartei verpasste den Wiedereinzug in den Landtag, die Piraten scheiterten ebenso deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde.

CDU-Ministerpräsident David McAllister, der seit 2010 an der Seite der Liberalen regiert, stellte die führende Rolle seiner Partei heraus. 'Die Aufholjagd hat sich gelohnt, die CDU ist die Nummer eins in Niedersachsen', sagte er. 'Wir haben berechtigte Hoffnung, dass wir unsere erfolgreiche Koalition in Hannover fortsetzen können.'

Auch SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil wertete das Abschneiden seiner Partei als Erfolg. 'Die niedersächsische SPD hat zugelegt. Das ist bemerkenswert', sagte der hannoversche Oberbürgermeister. 'Egal wie dieser Abend ausgeht: Mit diesem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Wir haben zugelegt.' Vor fünf Jahren hatten die SPD mit 30,3 Prozent einen historischen Tiefststand erreicht. Daraufhin hatte der damalige Regierungschef Christian Wulff das seit 2003 bestehende CDU/FDP-Bündnis fortsetzen können. Ob McAllister und Weil ein Direktmandat gewannen, blieb zunächst unklar.

Die Grünen erzielten erstmals bei einer Wahl in Niedersachsen ein zweistelliges Ergebnis und landete bei mehr als 13 Prozent. 'Wir feiern ein wunderbares Ergebnis', sagte Spitzenkandidat Stefan Wenzel. Auch die FDP jubelte. Monatelang lag sie in Umfragen teils deutlich unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde, am Sonntag landete sie bei mehr als 9 Prozent und schaffte damit den Wiedereinzug in den Landtag. 'Wer hätte vor drei oder vier Monaten gedacht, dass die FDP da stehen würde, wo sie jetzt ist', sagte Spitzenkandidat und Landeschef Stefan Birkner.

Die SPD führte den Erfolg der FDP, die wohl ihr bestes Ergebnis bei einer Landtagswahl in Niedersachsen erreichte, auf Leihstimmen der CDU zurück. Die Kampagne habe geklappt, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Stefan Schostok. Bestätigt wurde diese Annahme von der Forschungsgruppe Wahlen, die den Erfolg der Liberalen auf Leihstimmen der CDU-Wähler zurückführte. Die Forscher sprachen von einem 'Last-Minute-Transfer im schwarz-gelben Lager': 80 Prozent der aktuellen FDP-Wähler wählten eigentlich CDU.

Die nicht mehr im Landtag vertretene Linkspartei machte den Lagerwahlkampf zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb verantwortlich für ihr schlechtes Abschneiden. Die Zuspitzung zu einem Lagerwahlkampf habe Stimmen gekostet, sagte die stellvertretende Fraktionschefin in Niedersachsen, Ursula Weisser-Roelle.

Die Wahlbeteiligung fiel höher aus als 2008, als nur 57,1 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgeben - so wenig wie nie zuvor bei einer Landtagswahl in Niedersachsen. 'Ein Sieger steht fest: Ich freue mich sehr, dass die Wahlbeteiligung gestiegen ist', sagte SPD- Spitzenkandidat Weil. Mehr als 60 Prozent der 6,1 Millionen Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

Bei der Landtagswahl 2008 war die CDU trotz herber Verluste mit 42,5 Prozent stärkste Partei geworden. Auch die SPD hatte damals verloren und war auf 30,3 Prozent gekommen. Die FDP holte vor fünf Jahren 8,2, die Grünen 8,0 und die Linke 7,1 Prozent./uk/DP/stk

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