PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Börsen Europas haben am Freitag nach überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten einen Teil ihrer Gewinne abgegeben. Insgesamt zeigten sich die Aktienmärkte aber stabil, was nicht zuletzt der positiven Stimmung an der technologiestarken US-Börse Nasdaq zu verdanken war. Dort überzeugten nach Microsoft (NASDAQ:MSFT) mit Meta (NASDAQ:META) und Amazon (NASDAQ:AMZN) zwei weitere Mega-Schwergewichte aus den USA mit ihren Zahlen und Ausblicken.
Der EuroStoxx 50 , der zeitweise auf den höchsten Stand seit 2001 gestiegen war, beendete den Handel mit plus 0,34 Prozent auf 4654,55 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet das für den Leitindex der Eurozone ein kleines Minus von 0,4 Prozent. Der französische Cac 40 schloss mit plus 0,05 Prozent auf 7592,26 Punkte. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,09 Prozent auf 7615,54 Zähler abwärts.
"Der Beschäftigungsboom in den USA im Januar hat die wohl letzte Hoffnung auf eine Zinssenkung bereits im März im Keim erstickt", kommentierte Chef-Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets (LON:CMCX) UK den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Am Mittwoch hatte bereits US-Notenbankchef Jerome Powell gesagt, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei.
An der Spitze der europäischen Branchen lagen die Autowerte, die ihre Gewinne weiter ausbauten. Sie profitierten vom vorläufigen Jahresbericht des Autobauers Mercedes (ETR:MBGn) zum freien Barmittelzufluss. Die Aktie gewann 2,0 Prozent und zog den Sektor mit. Stellantis (NYSE:STLA) stiegen um 2,3 Prozent und Renault (EPA:RENA) sogar um 2,6 Prozent. Am Vortag hatte bereits der schwedische Autobauer Volvo Cars (ST:VOLCARb) positiv überrascht.
Fast ebenso stark gefragt waren Bankenwerte, nachdem sie am Vortag deutlich geschwächelt hatten. Unter den Einzelwerten im EuroStoxx setzten sich die zwei spanischen Finanzaktien BBVA (BME:BBVA) und Santander (BME:SAN) mit jeweils mehr als 3 Prozent an die Spitze. Im SMI war das Papier der UBS (SIX:UBSG) mit plus 2,6 Prozent größter Gewinner. Das Finanzinstitut wird am kommenden Dienstag seine Zahlen vorlegen und wohl auch neue mittelfristige Ziele formulieren.
Die nachgebenden Ölpreise schickten den Sektor an das Ende der Branchenübersicht. Auch Rohstoffwerte zeigten sich besonders schwach. Das machte sich vor allem an der Londoner Börse bemerkbar und zog den "Footsie" knapp ins Minus. Shell (ETR:R6C0) etwa verloren 1,4 Prozent, BP (LON:BP) gaben um 1,5 Prozent nach und die Rohstoff-Aktie Glencore (LON:GLEN) fiel um 2,0 Prozent.
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