PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an Europas wichtigsten Aktienmärkten Börsen haben am Dienstag Gewinne mitgenommen und damit für klare Verluste gesorgt. Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Minus von 0,99 Prozent bei 4342,38 Punkten, nachdem er am Freitag noch auf den höchsten Stand seit rund anderthalb Jahren gestiegen war. Der französische Cac 40 fiel am Dienstag um 1,33 Prozent auf 7378,71 Zähler. Der britische FTSE 100 verlor 0,10 Prozent auf 7762,95 Punkte.
Das Thema Zahlungsunfähigkeit der USA sei auch nach dem jüngsten Krisengespräch zwischen US-Präsident Biden und seinem republikanischen Verhandlungspartner Kevin McCarthy nicht vom Tisch, betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Für die heiß gelaufenen Aktienmärkte besteht damit weiter ein deutliches Risiko, dass die Stimmung kippt, sollten sich in Washington die Fronten doch wieder verhärten und eine Einigung in weite Ferne rücken."
Aus Branchensicht standen europaweit Luxusgüterwerte nach den überdurchschnittlichen Gewinnen der Vormonate am meisten unter Verkaufsdruck. Die Analysten der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) hatten in einer Sektorstudie zu einer differenzierten Betrachtung der Branche geraten. Entsprechend verbuchten die Aktien von Hermes (EPA:HRMS) , LVMH (EPA:LVMH) und Kering (EPA:PRTP) Verluste zwischen 3,0 und 6,5 Prozent und waren damit klare Schlusslichter im EuroStoxx 50. Die attraktivste Branche waren Immobilientitel. Die massiven Kursgewinne des Schwergewichts Vonovia (ETR:VNAn) stützten den Sektor.
Ansonsten fielen die Papiere von Julius Bär (SIX:BAER) mit einem Kursabschlag von 7,4 Prozent besonders negativ auf. Auslöser der Abgaben war der jüngste Zwischenbericht der Schweizer Privatbank. Die Zahlen entsprachen nicht den Erwartungen der Analysten. Besonders beim verwalteten Vermögen und bei der Nettoneugeldentwicklung war das Geldhaus hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Unter den Medienwerten stachen Vivendi (EPA:VIV) hervor. Aktienverkäufe des Großaktionärs Vincent Bollore ließen die Anteilsscheine der Franzosen um 3,6 Prozent sinken.