Investing.com - Sam Altman kehrt nach tagelangen Spannungen und Unruhen beim KI-Start-up-Unternehmen unter der Aufsicht eines neuen Vorstands wieder als Geschäftsführer zu OpenAI zurück. An anderer Stelle warnt Nvidia (NASDAQ:NVDA) vor einem Umsatzrückgang in China im laufenden Quartal infolge strengerer US-Exportkontrollen. Und Binance-CEO Changpeng Zhao tritt im Rahmen eines 4,3 Milliarden Dollar schweren Vergleichs von seinem Posten zurück, der eine mehrjährige Untersuchung der US-Behörden gegen den Kryptowährungsriesen beendet.
1. Altman kehrt zu OpenAI zurück
Sam Altman kehrt an die Spitze von OpenAI zurück, nur wenige Tage nachdem er als Chef des renommierten Unternehmens für generative KI entlassen wurde.
Die überraschende Kehrtwende ist die jüngste Episode in einem dramatischen Streit im Vorstand, der Sorgen um die Zukunft des Entwicklers des beliebten KI-Chatbots ChatGPT auslöste.
In einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform X gab OpenAI bekannt, dass Altman, der von vielen als eine der führenden Persönlichkeiten in der globalen Debatte über den Einsatz von KI angesehen wird, zum Unternehmen zurückkehren wird. Mitgründer Greg Brockman, der das Unternehmen nach Altmans Entlassung am Freitag verlassen hatte, kommt ebenfalls zurück.
Gemäß einer "Grundsatzvereinbarung" werde Altman von einem neuen Vorstand beaufsichtigt, dem auch der ehemalige Co-CEO von Salesforce (NYSE:CRM), Bret Taylor, und der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers angehören werden, so OpenAI. Adam D'Angelo, ein bestehendes Vorstandsmitglied und Chef des Frage-und-Antwort-Dienstes Quora, bleibt dem Unternehmen ebenfalls erhalten.
Vor Altmans Wiedereinsetzung war der vierköpfige Vorstand mit heftigen Reaktionen von Mitarbeitern und Investoren konfrontiert worden. Berichten zufolge unterzeichnete eine Mehrheit der Mitarbeiter einen Brief, in dem sie damit drohten, Altman zu dem wichtigen OpenAI-Unterstützer Microsoft (NASDAQ:MSFT) zu folgen, sollte er nicht zum Unternehmen zurückkehren können, einige Investoren erwogen rechtliche Schritte gegen den Vorstand.
2. US-Futures richtungslos
Kaum eine klare Richtung zeichnet sich heute im frühen Handel an den US-Börsen ab. Die Marktteilnehmer beschäftigen sich mit der Einordnung des Protokolls der November-Sitzung der US-Notenbank und den gestern nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen des Chipherstellers Nvidia.
Zur Stunde liegt der Dow Future mit 0,1 % im Plus, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 kaum verändert tendieren.
Die Stimmung kurz vor dem letzten Handelstag vor Thanksgiving in den USA ist stark vom Protokoll der letzten Fed-Sitzung geprägt. Aus diesem ging hervor, dass die US-Notenbank die Zinsen in nächster Zeit wohl nicht senken wird. Außerdem hieß es, dass die Fed-Vertreter "in den kommenden Monaten" mehr Anzeichen dafür sehen wollen, dass sich die Inflation weiter abkühlt und sich dem Ziel von 2 % nähert.
Unterdessen gaben die Aktien von Nvidia vorbörslich leicht nach, nachdem der weltweit größte Halbleiterhersteller vor einem Umsatzrückgang in seinem China-Geschäft im Zuge der verschärften US-Kontrollen für Exporte von KI-Chips in das Land gewarnt hatte. Das Management gab aber auch an, dass die Auswirkungen durch solides Wachstum in anderen Regionen ausgeglichen würden.
Sowohl der Dow Jones Industrial als auch der S&P 500 schlossen gestern jeweils 0,2 % im Minus und unterbrachen damit eine fünftägige Gewinnserie. Der Nasdaq Composite gab um 0,6 % nach.
3. Nvidia warnt vor Umsatzrückgang in China
Das Nvidia-Management hat gewarnt, dass die Umsätze im Schlüsselmarkt China im laufenden Quartal "deutlich zurückgehen" könnten. Grund dafür seien die von US-Präsident Biden und seiner Regierung im vergangenen Monat verhängten Sanktionen gegen den Export fortschrittlicher KI-Chips in das Land.
Etwa 20 bis 25 % von Nvidias Hauptgeschäft mit Rechenzentren stammten aus Verkäufen nach China, sagte das Unternehmen. Folglich könnte es durch die anhaltenden Bemühungen Washingtons, Pekings Zugang zu KI-Hardware zu beschränken, unter Druck geraten.
Finanzchefin Colette Kress sagte jedoch in einer Stellungnahme, dass dieser Rückgang "durch starkes Wachstum in anderen Regionen mehr als ausgeglichen" werde.
Im dritten Quartal erwirtschaftete der Halbleiterkonzern mit seiner Rechenzentrumssparte einen Umsatz von 14,5 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 279 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Die Ende des Vorquartals angekündigten US-Restriktionen hätten das Ergebnis "nicht nennenswert" beeinflusst, so Kress.
Der Gesamtumsatz erreichte mit 18,1 Milliarden Dollar ein Quartalshoch und übertraf damit die Konsensprognose von Bloomberg von 16,1 Milliarden Dollar deutlich. Nvidia profitiert derzeit wie kein anderes Unternehmen von der boomenden Nachfrage nach KI-basierten Produkten.
4. CEO von Binance tritt zurück
Changpeng Zhao ist als CEO von Binance zurückgetreten und hat sich schuldig bekannt, gegen US-Gesetze zur Bekämpfung von Geldwäsche verstoßen zu haben. Das gab die Staatsanwaltschaft gestern bekannt.
Binance habe sich auch im Zusammenhang mit Geldwäsche- und Sanktionsgesetzen schuldig bekannt, so die Behörden. Sie fügten hinzu, dass das Unternehmen es versäumt habe, mehr als 100.000 verdächtige Transaktionen im Zusammenhang mit terroristischen Gruppen, Material über den sexuellen Missbrauch von Kindern und Ransomware-Angriffen zu melden. Binance stimmte einer Strafzahlung von mehr als 4,3 Milliarden Dollar zu.
Zhao selbst droht nun eine Strafe von 50 Millionen Dollar, obwohl sein beträchtliches Privatvermögen weitgehend unangetastet bleibt und er seine Anteile an Binance behält.
Die gestern gemachte Ankündigung ist der Höhepunkt einer jahrelangen Untersuchung von Binance, der weltweit größten Kryptobörse, die 2017 von Zhao gegründet wurde. Die Einigung erfolgte nur wenige Wochen nach der Verurteilung von Sam Bankman-Fried, dem Gründer des inzwischen bankrotten Binance-Konkurrenten FTX, wegen Diebstahls von Kundengeldern in Milliardenhöhe.
5. Ölpreis gibt nach
Der Ölpreis hat im bisherigen Handelsverlauf etwas nachgegeben, nachdem Branchendaten im Vorfeld des OPEC+-Treffens am Wochenende auf einen deutlichen Anstieg der US-Rohöllagerbestände hindeuteten.
Aktuell verbilligt sich US-Rohöl um 0,8 % auf 77,13 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt ebenfalls um 0,8 % auf 81,80 Dollar pro Barrel nachgibt.
Nach einer Schätzung des American Petroleum Institute sind die US-Rohöllagerbestände in der Woche zum 17. November um mehr als 9 Millionen Barrel gestiegen. Ursprünglich war ein Zuwachs von 1,5 Millionen Barrel erwartet worden. Sollten sich diese Zahlen im Laufe des Handelstages bestätigen, wäre dies die vierte Handelswoche in Folge, in der die US-Rohöllagerbestände gestiegen sind.
Jüngsten Berichten zufolge erwägen Saudi-Arabien und Russland, die beiden größten Ölproduzenten des Kartells, eine deutlich stärkere Drosselung der Fördermengen, um den Ölpreis zu stützen.
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