WIESBADEN (dpa-AFX) - Die R+V-Versicherung sieht nach einem geschrumpften Beitragsvolumen wieder Zeichen für Wachstum. Die Auswirkungen von Ukraine-Krieg, Rezession und hoher Inflation seien vorerst herausfordernd geblieben, teilte das Wiesbadener Unternehmen am Dienstag mit. Im ersten Halbjahr 2023 lag das Beitragsvolumen der R+V Versicherungsgruppe im deutschen Geschäft der Erstversicherungen mit 9,2 Milliarden Euro um 2,0 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Das 101-jährige Unternehmen gehört zur genossenschaftlichen Finanzgruppe der Volks- und Raiffeisenbanken.
Für das Gesamtjahr 2023 gab sich R+V-Vorstandschef Norbert Rollinger zuversichtlich: "Sofern sich das konjunkturelle Umfeld nicht weiter eintrübt, werden wir dieses Jahr in der inländischen Erstversicherung voraussichtlich mit einem leichten Beitragsplus von zwei bis drei Prozent beenden und damit auch wieder Marktanteile gewinnen." Der Bedarf auch für private und betriebliche Altersvorsorge bleibe hoch. Hinzu komme die gute Entwicklung der italienischen Tochter Assimoco. Allein aus Italien erwartet die R+V laut Rollinger im laufenden Jahr rund eine halbe Milliarde Euro Mehrbeiträge.
Mit Blick auf den Klimawandel ergänzte das Unternehmen: "Angesichts zunehmender Risiken durch Naturgefahren kommt der Elementarschadenversicherung eine besondere Bedeutung zu." Die Beitragseinnahmen der Wohngebäudeversicherung steigerten sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,4 Prozent auf 360 Millionen Euro. R+V-Versicherte haben hier nach den Angaben eine überdurchschnittliche Absicherungsquote gegen Naturgefahren im Vergleich zur Gesamtbranche.