ESSEN (dpa-AFX) - Der scheidende RWE-Chef Jürgen Großmann hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeworfen, allein am Erhalt ihrer Macht interessiert zu sein. Beim Atomausstieg habe sie 'nicht politisch geführt', sondern die Entscheidung an eine Ethikkommission wegdelegiert, kritisierte Großmann in einem am Samstag erschienenen 'WAZ'-Interview. 'Wenn man führen will, muss man Überzeugungen haben. Wenn die eigene Überzeugung nur die ist, an die Macht zu kommen und Macht zu behalten, dann reicht das nicht als Wahlprogramm, und das merkt die Bevölkerung.' Der Chef des Energiekonzerns nannte Merkel deshalb eine 'Macht-Mechanikerin'.
Der 60-jährige Großmann scheidet am 30. Juni aus Altersgründen bei RWE aus. Ein großes Ziel hat er in seiner fast fünfjährigen Amtszeit nicht erreicht: die Verlängerung der Atomkraftwerks-Laufzeiten. Nach dem Unglück von Fukushima ist der Ausstieg vorgezogen worden. RWE hat dadurch Milliardeneinbußen erlitten.
In der 'Bild'-Zeitung vom Samstag sagte Großmann, die Diskussion um die Energiewende werde unehrlich geführt. 'Es ist zum Beispiel ganz klar, dass der Strom teurer wird. Weniger als fünf Cent kostet die Kilowattstunde aus Atom oder Braunkohle, über 30 Cent müssen wir für Solarstrom mit Einspeisegarantie zahlen', rechnete Großmann vor. 'Das könnte den Standort NRW für energieintensive Industrie unattraktiv machen.'
Inzwischen nehme der Wille zu mehr Klimaschutz ab, will Großmann beobachtet haben. 'Die Sorge vor steigenden Energiepreisen nimmt zu, der Konsens der Staatengemeinschaft zu weitreichenden Maßnahmen zur Klimavorsorge ab', sagte er der 'WAZ'./and/kie/DP/zb
Der 60-jährige Großmann scheidet am 30. Juni aus Altersgründen bei RWE aus. Ein großes Ziel hat er in seiner fast fünfjährigen Amtszeit nicht erreicht: die Verlängerung der Atomkraftwerks-Laufzeiten. Nach dem Unglück von Fukushima ist der Ausstieg vorgezogen worden. RWE hat dadurch Milliardeneinbußen erlitten.
In der 'Bild'-Zeitung vom Samstag sagte Großmann, die Diskussion um die Energiewende werde unehrlich geführt. 'Es ist zum Beispiel ganz klar, dass der Strom teurer wird. Weniger als fünf Cent kostet die Kilowattstunde aus Atom oder Braunkohle, über 30 Cent müssen wir für Solarstrom mit Einspeisegarantie zahlen', rechnete Großmann vor. 'Das könnte den Standort NRW für energieintensive Industrie unattraktiv machen.'
Inzwischen nehme der Wille zu mehr Klimaschutz ab, will Großmann beobachtet haben. 'Die Sorge vor steigenden Energiepreisen nimmt zu, der Konsens der Staatengemeinschaft zu weitreichenden Maßnahmen zur Klimavorsorge ab', sagte er der 'WAZ'./and/kie/DP/zb