Investing.com - Der US-Notenbanker Thomas Barkin sieht die US-Wirtschaft fast vollständig erholt von der Coronavirus-Pandemie, wie er am Dienstag erklärte.
Allerdings bleiben die "Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt voraussichtlich bis zum Sommer bestehen", sagte der US-Währungshüter und fügte hinzu, dass die Federal Reserve "sehr genau beobachtet, ob es einen anhaltenden Aufwärtsdruck auf die Löhne geben wird."
"Das Problem ist jetzt nicht mehr die Nachfrageseite, es ist die Angebotsseite", behauptete er.
Im Hinblick auf die weiter steigenden Immobilienpreise meinte Barkin, dass diese aus einer erhöhten Nachfrage und einem begrenzten Angebot resultieren, nicht aber aus einer übermäßigen Verschuldung, was das potenzielle Risiko für das Finanzsystem im Falle eines Preisrückgangs reduziert.
Laut dem Case-Shiller-Index sind die Hauspreise in den USA per Berichtsmonat März mit 13,3 Prozent im Jahresvergleich so kräftig gestiegen wie seit Ende 2005 nicht mehr.
"Ich halte fallende Hauspreise nicht für ein Risiko erster Ordnung, aber falls das passieren sollte, stellt es nur dann ein Problem für die finanzielle Stabilität dar, wenn der eingesetzte Hebel zu groß", zitierte Reuters Barkin in einer Online-Veranstaltung vor der Handelskammer von Wilmington.
"Ich schaue mir also ganz genau die Verschuldung auf dem Immobilienmarkt an, und nach dem, was ich sagen kann, scheint sie noch nicht übermäßig hoch zu sein; das ist natürlich etwas, das wir im Auge behalten müssen, sobald es zum Thema wird."
Barkins Bemerkungen sorgten an den Finanzmärkten in Summe nur für wenig Bewegung: der Dow Jones lag gegen 19:13 Uhr MEZ fast 10 Punkte tiefer bei 34.384 Stellen und der S&P 500 büßte 0,07 Prozent auf 4.194 Punkte ein. Für den NASDAQ Composite ging es moderat aufwärts. Gold-Futures zur Lieferung im Juni verteuerten sich um 13 Dollar auf 1.897 Dollar je Feinunze, während der US-Dollar-Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber einem Währungskorb aus sechs Währungen darstellt, um 0,12 Prozent nachgab. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen sank um 3 Basispunkte auf 1,576 Prozent.
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