Zahlungsunfähig am 1. Juni? Der Countdown für die USA läuft - Unternehmer in Sorge

Veröffentlicht am 15.05.2023, 11:39
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Investing.com - Im politischen Machtspiel der amerikanischen Hauptstadt ist die Luft zum Zerschneiden gespannt. Während das Wort "Zahlungsausfall" wie ein drohendes Gewitter über den Köpfen der Bürger hängt, kämpfen die Mitglieder des Kongresses um eine Lösung, die das Schlimmste abwenden soll. Doch während sich die Wellen der Unsicherheit langsam aufbäumen, werden die Stimmen der amerikanischen Unternehmer immer lauter. Lael Brainard, die Direktorin des Nationalen Wirtschaftsrats des Weißen Hauses, äußerte sich besorgt über die Sorgen, die die Geschäftsleute in Bezug auf das mögliche Scheitern der Abgeordneten hegen. Sie rechnet jedoch damit, dass der Kongress letztendlich einen Zahlungsausfall abwenden wird.

Brainard, seit kurzem Direktorin des Rates und zuvor stellvertretende Vorsitzende der US-Notenbank, äußerte sich während eines Auftritts in der CBS-Sendung "Face the Nation".

"Wenn ich mit CEOs, mit Geschäftsführern im ganzen Land spreche, sagen sie mir, dass die Dinge eigentlich sehr gut laufen", so Brainard. "Aber ihre größte Sorge ist, dass der Kongress es versäumen könnte, einen Zahlungsausfall zu verhindern, und das wäre katastrophal. Es würde zu höheren Kreditkosten für Autos, für Hypotheken, für kleine Unternehmen und sogar für die US-Regierung führen."

Trotz dieser Bedenken über einen möglichen Zahlungsausfall der USA sagte Brainard, dass die Gespräche über die Schuldenobergrenze zwischen den Gesetzgebern in Washington "ernsthaft" und "konstruktiv" seien.

"Wir bezahlen unsere Rechnungen", betonte die Ökonomin. "Der Kongress hat immer gehandelt, und er weiß, wie es geht, und er hat die Fähigkeit, es rechtzeitig zu tun."

Das Schuldenlimit, das derzeit bei 31,4 Billionen Dollar liegt, ist die gesetzliche Obergrenze für den Gesamtbetrag der Schulden, die die US-Regierung aufnehmen kann.

Im Januar erreichte die Biden-Regierung dieses Limit, woraufhin das Finanzministerium eine Reihe von "außerordentlichen" Maßnahmen einleitete, um einen Zahlungsausfall abzuwenden.

Ohne eine Einigung könnten die USA bereits am 1. Juni zahlungsunfähig werden.

Der Rat erwarte, so Brainard, "dass der Kongress handelt, um einen Zahlungsausfall beizeiten abzuwenden".

Ein Zahlungsausfall in den USA hätte weitreichende wirtschaftliche Folgen, wie etwa eine Rezession, die auf die gesamte Weltwirtschaft übergreifen würde.

"Ein Zahlungsausfall würde die Errungenschaften bedrohen, die wir in den letzten Jahren bei unserer Pandemie-Erholung so hart erarbeitet haben. Und er würde einen globalen Abschwung auslösen, der uns noch viel weiter zurückwerfen würde", warnte Finanzministerin Janet Yellen am Donnerstag in Japan, wo sie an einem Treffen der G7-Finanzminister und Notenbanker teilgenommen hatte.

Im Falle eines monatelangen Zahlungsausfalls der Regierung könnte das laut Moody's Analytics zu einem Verlust von 7,4 Millionen Arbeitsplätzen in den Vereinigten Staaten führen. In Kalifornien würden 841.600 Stellen verloren gehen, in Texas 561.700 und in Florida 474.700.

Und auch der Immobilienmarkt bliebe von der "wirtschaftlichen Katastrophe" eines Zahlungsausfalls der US-Regierung nicht verschont.

Schätzungen des Online-Immobilienmarktplatzes Zillow (NASDAQ:ZG) zufolge würden die Wohnkosten um 22 % steigen, der Zinssatz für 30-jährige Hypotheken mit fester Verzinsung auf über 8 % ansteigen und die Verkäufe bestehender Häuser im Falle eines Zahlungsausfalls im Tiefpunkt um 23 % einbrechen.

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