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Zinsentscheidung der Fed steht an, Netflix gibt Zuschauerzahlen bekannt - das bewegt die Märkte heute

Veröffentlicht am 13.12.2023, 12:38
© Reuters.

Investing.com - Die Märkte blicken gespannt auf die Fed, deren Entscheidungsträger sich auf die Bekanntgabe der aktuellen Zinsentscheidung vorbereiten und ihren viel beachteten "Dot Plot" vorstellen werden. Fed-Chef Jerome Powell wird zudem eine mit Spannung erwartete Pressekonferenz abhalten, in der er die Hoffnungen auf mögliche Zinssenkungen Anfang nächsten Jahres dämpfen könnte. Und Netflix (NASDAQ:NFLX) veröffentlicht nun seine Zuschauerzahlen und reagiert damit auf die Kritik aus Hollywood an der angeblich mangelnden Transparenz des Streaming-Giganten.

1. US-Futures im Plus

Im Vorfeld der anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank und der Rede ihres Vorsitzenden Jerome Powell zeigen sich die US-Aktienmärkte heute vorbörslich leicht im Plus.

Aktuell notiert der Dow Future 0,2 % höher, der S&P 500 0,1 % fester und der Nasdaq 100 0,2 % im Plus.

Die wichtigsten Börsenindizes an der Wall Street schlossen gestern alle im Plus. Der Leitindex S&P 500 ging um 0,5 % höher aus dem Handel und erreichte damit den höchsten Schlussstand seit fast zwei Jahren, während der technologielastige Nasdaq Composite um 0,7 % und der Dow Jones Industrial Average um 0,5 % zulegten.

Der Preisauftrieb in der größten Volkswirtschaft der Welt hat sich im November auf Monatsbasis leicht beschleunigt, auf Jahresbasis aber erwartungsgemäß verlangsamt. Ausschlaggebend für diese Verlangsamung war vor allem der Rückgang der Energiepreise. Die Kernrate, die volatile Posten wie Nahrungsmittel und Energie ausschließt, stieg im Vergleich zum Vormonat leicht an.

Obwohl die Inflationszahlen darauf hindeuten, dass sich die USA auf einem disinflationären Pfad befinden, liegt der Preisanstieg immer noch über dem Ziel der Fed von 2%. Diese relative Hartnäckigkeit der Teuerung könnte die Notenbanker darin bestärken, die Zinsen für einen längeren Zeitraum auf dem aktuell hohen Niveau zu belassen und nicht bereits Anfang 2024 zu einer Senkung der Kreditkosten überzugehen.

Die Märkte setzen derzeit jedoch mehrheitlich darauf, dass die Fed die Zinsen nach dem Inflationsbericht bereits im nächsten Frühjahr senken könnte.

2. Zinsentscheidung der Fed steht an

Die Aufmerksamkeit der Märkte richtet sich heute auf die US-Notenbank, die ihre letzte zweitägige Sitzung in diesem Jahr abschließt.

Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen zum dritten Mal in Folge in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen wird. Entsprechend werden die Aussagen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im Mittelpunkt stehen.

Die meisten Diskussionen im Vorfeld der Fed-Sitzung drehten sich im Wesentlichen um die Frage, inwieweit Powell und seine Kollegen im Offenmarktausschuss der US-Notenbank der Behauptung widersprechen werden, sie würden die Kreditkosten bald senken. Powell hat bereits betont, dass alle Entscheidungen "mit Bedacht" getroffen werden, insbesondere da die Fed zu beurteilen versucht, ob ihre jüngste Straffung der Geldpolitik zu einer Abkühlung der Inflation beigetragen hat.

Mit der Veröffentlichung ihres vierteljährlichen „Dot Plots“, der einen groben Überblick über die Zinserwartungen der Fed-Vertreter gibt, könnte die Fed auch Hoffnungen auf eine mögliche Zinssenkung um 25 Basispunkte in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2024 dämpfen. Einige Fed-Mitglieder hatten bereits mehrfach angedeutet, dass sie sich langsam fragen, ob die Geldpolitik inzwischen restriktiv genug ist, um die Inflation zu bekämpfen. Andere Fed-Mitglieder hatten dagegen argumentiert, dass möglicherweise noch mehrere Monate mit nachlassendem Preisauftrieb nötig seien, bevor eine Zinssenkung gerechtfertigt sei.

Sowohl die Veröffentlichung des Plot Dot als auch die Pressekonferenz von Powell könnten den Märkten helfen, sich ein besseres Bild davon zu machen, wie die Fed die Zinsentwicklung im neuen Jahr einschätzt.

3. Netflix veröffentlicht Zuschauerzahlen

Netflix hat nun die Zuschauerzahlen für fast alle angebotenen Filme, Serien und Dokus veröffentlicht. Damit gibt der Streaming-Gigant einen Einblick in bisher streng gehütete Daten, die verraten, was sich die Nutzer auf der beliebten Streaming-Plattform anschauen.

Dem Bericht zufolge, der 18.000 Titel über einen Zeitraum von sechs Monaten umfasst, hatte die erste Staffel der Action-Thrillerserie "The Night Agent" die meisten Zuschauer. Der Film "The Mother" mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle war der meistgesehene Film auf Netflix zwischen Januar und Juni 2023.

In einer Stellungnahme kündigte das Unternehmen an, seinen "What-We-Watched"-Bericht künftig zweimal im Jahr zu veröffentlichen.

Medienberichten zufolge räumte Ted Sarandos, Co-Chief Executive, auch ein, dass der "Mangel an Transparenz" ein "Klima des Misstrauens" in Hollywood gefördert habe. Transparenz war ein zentrales Thema bei dem ausgedehnten Streik der Hollywood-Schauspieler und -Autoren Anfang dieses Jahres. Sie hatten vor allem höhere Tantiemen gefordert, die sich an der Performance ihrer Serien auf Streaming-Diensten orientieren.

"Dies ist ein großer Schritt nach vorne für Netflix und unsere Branche", schrieb das Unternehmen. "Wir glauben, dass die Informationen über die Zuschauerzahlen [...] den Produzenten und unserer Branche einen tieferen Einblick in unser Publikum und die Art und Weise, wie die Dinge bei ihnen ankommen, geben werden."

4. 180 Milliarden Dollar

Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX will einem Bericht von Bloomberg News zufolge Insider-Aktien zum Preis von 97 Dollar pro Stück verkaufen. Damit würde das Unternehmen mit fast 180 Milliarden Dollar bewertet.

Unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet Bloomberg, SpaceX habe zuvor ein Angebot in Höhe von 500 Millionen bis 750 Millionen Dollar zu rund 95 Dollar je Aktie diskutiert.

SpaceX wird derzeit mit 150 Milliarden Dollar bewertet und ist damit eines der wertvollsten Privatunternehmen der Welt. Die gestiegene Bewertung spiegele die solide Nachfrage der Investoren nach einer Beteiligung an dem kalifornischen Unternehmen wider, das sich zu einem wichtigen Akteur in der kommerziellen Raumfahrtindustrie entwickelt habe, so Bloomberg weiter.

Bloomberg weist in seinem Bericht auch darauf hin, dass sich die Bedingungen und der Umfang des Angebots noch ändern können. SpaceX reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Bloomberg oder Reuters.

5. Ölpreis vor der Fed-Sitzung ohne große Impulse

Der Ölhandel steht heute weitgehend im Schatten des Fed-Zinsentscheids und gibt leicht nach.

Aktuell verbilligt sich US-Rohöl um 0,1 % auf 68,52 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,2 % auf 73,13 Dollar pro Barrel nachgibt. Beide Benchmarks verloren gestern mehr als 3 % und schlossen auf einem 6-Monatstief.

Die US-Inflationsdaten könnten die Argumente für eine längere Beibehaltung der Leitzinsen durch die US-Notenbank gestärkt haben, was die Nachfrage im weltweit größten Ölverbraucherland belasten könnte.

Unterdessen zeigen Daten des Branchenverbands American Petroleum Institute, dass die US-Öllagerbestände in der Woche bis zum 8. Dezember stärker als erwartet zurückgegangen sind. Dieser mögliche Rückgang folgt jedoch auf mehrere Wochen in Folge, in denen die Lagerbestände stark angestiegen waren.

Die offiziellen Lagerbestandsdaten der Energy Information Administration werden im Laufe des Tages erwartet.

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