Von Ambar Warrick
Investing.com-- Die meisten asiatischen Währungen erholten sich am Dienstagmorgen etwas, als der US-Dollar seinen Höhenflug knapp unter seinen 20-Jahres-Höchstständen pausierte. Zugleich fiel aber der chinesische Yuan angesichts weiterer Anzeichen wirtschaftlicher Schwäche im Reich der Mitte auf ein neues Zweijahrestief.
Der Japanische Yen und die Indische Rupie legten jeweils um 0,3 % zu, während der Singapur-Dollar um 0,2 % aufwertete. Im asiatisch-pazifischen Raum entwickelte sich der Neuseeländische Dollar mit einem Kursplus von 0,7% am besten, nachdem der Zentralbankchef Adrian Orr sagte, die Bank werde ihre Geldpolitik in diesem Jahr wahrscheinlich weiter straffen.
Im Zuge der Konsolidierung des Dollars, der in den letzten sieben Sitzungen kräftig gestiegen war und sich in den letzten Stunden knapp unter seinem 20-Jahres-Hoch konsolidierte, stabilisierten sich auch die asiatischen Märkte. Der Dollar-Index fiel um 0,4 % auf 113,71, während der Dollar-Index-Future um 0,3 % nachgab.
Die Dollar-Konsolidierung ermöglichte auch anderen Währungen außerhalb Asiens eine Erholung. Das Britische Pfund rückte von seinem gestern erreichten Rekordtief um 0,9 % vor, der Euro gewann 0,4 % und erholte sich damit von seinem 22-Jahres-Tief.
Dennoch bleibt die Stimmung angesichts der Aussicht auf weitere Kursgewinne beim Dollar und bei den Renditen der US-Staatsanleihen vor dem Hintergrund zunehmender Sorgen über eine globale Rezession angespannt. Eine Reihe schwacher Konjunkturdaten in der vergangenen Woche belastete alle Anlageklassen, was den Dollar als sicheren Hafen auf den Plan rief.
Die Aussicht auf weiter steigende US-Leitzinsen dürfte die asiatischen Währungen weiter belasten. Nach einer Reihe von kräftigen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank haben die asiatischen Währungen in diesem Jahr an Wert eingebüßt.
Die US-Zentralbank hat kürzlich angedeutet, dass ihr Leitzins zum Jahresende deutlich über 4 % liegen wird.
Der chinesische Yuan gehörte mit einem Rückgang von 0,2 % und dem Erreichen eines Zweijahrestiefs (7,1699) zu den wenigen Verlieren des Tages. Grund für die Yuan-Verluste waren aktuelle Daten, wonach die Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen im August den zweiten Monat in Folge gesunken sind. Schuld daran waren anhaltende Störungen durch COVID-bedingte Lockdowns.
Ein schwächer werdender Yuan hat die chinesische Produktionstätigkeit ebenfalls stark belastet, weil sich dadurch die Rohstoffeinfuhren verteuern.
Die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft in diesem Jahr hat sich angesichts des Status des Landes als wichtiges Handelszentrum für die Region ebenfalls negativ auf die Stimmung gegenüber Asien ausgewirkt.
Mit der Aufhebung der COVID-Restriktionen und neuen Konjunkturmaßnahmen der Regierung könnte sich das Wachstum im Land jedoch im weiteren Jahresverlauf wieder erholen.