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Commerzbank sieht Dax zum Jahresende bei 6100 Punkten

Veröffentlicht am 04.11.2009, 14:27
Aktualisiert 04.11.2009, 17:20

Frankfurt, 04. Nov (Reuters) - Am deutschen Aktienmarkt könnte es nach Einschätzung der Commerzbank bis Ende Dezember noch mehr als zehn Prozent nach oben gehen. "Unser Jahresendziel beim Dax sind 6100 Punkte", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Frankfurt. Aktuell notiert der Dax um 5410 Zähler. Der Ende Oktober erreichte Jahreshöchststand lag bei 5888 Punkten.

Die Bilanzsaison zum dritten Quartal hat Krämer zufolge gezeigt, dass die Zeit der negativen Überraschungen vorbei sei. Der Volkswirt verwies darauf, dass viele Unternehmen angefangen hätten, in der Krise aufgeschobene Investitionen nachzuholen. Dies komme vor allem der deutschen Industrie zugute. "Wir gehen davon aus, dass wir im vierten Quartal ein für deutsche Verhältnisse kräftiges Wirtschaftswachstum haben werden." Nach dem Jahreswechsel werde das Wachstum dann aber an Schwung verlieren und von geschätzt 0,75 Prozent im dritten Quartal 2009 auf etwa 0,3 Prozent pro Quartal zurückgehen. Auf das Gesamtjahr 2010 gesehen prognostiziert die Commerzbank beim deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Plus von 2,0 Prozent; nach ihrer Einschätzung das höchste im Euroraum. Für den Aktienmarkt werde 2010 ein Jahr des "Luftholens".

Beim Wechselkursverhältnis Euro/Dollar sieht die Commerzbank zunächst weiter den Euro im Vorteil. "Der Dollar wird wohl erst eine Renaissance erleben, wenn absehbar ist, dass die Fed die Zinsen anhebt", sagte Krämer. Unter der Voraussetzung eines nachhaltigen Wachstums der US-Wirtschaft sei dies schrittweise ab Sommer nächsten Jahres zu erwarten. Die US-Notenbank (Fed) müsse dabei mit besonderem Fingerspitzengefühl vorgehen, um einen Rückfall in die Krise zu vermeiden. "Das Gesellenstück von (Fed-Chef Ben) Bernanke war, das US-Bankensystem vor einem Zusammenbruch zu bewahren", sagte der auf die USA spezialisierte Volkswirt Bernd Weidensteiner. "Das Meisterstück wird es, die Rettungsleine auch wieder einzuziehen." Langfristig sei ein Euro-Kurs zwischen 1,20 und 1,30 Dollar angemessen.

(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)

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