KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Der Chef der dänischen Notenbank hat auf den gestiegenen Druck an den Finanzmärkten gegen den Wechselkurs der dänischen Krone reagiert und seine Bereitschaft zu Eingriffen am Markt bekräftigt. Die Notenbank sei zum Gelddrucken bereit, wann immer es zur Schwächung der Krone nötig sei, sagte Lars Rohde am Donnerstag in Kopenhagen. In den vergangenen Tagen hatte der Wert der Krone deutlich zugelegt. Momentan bewegt er sich wieder nahe der Werte von Anfang 2015, als Spekulanten die dänische Wechselkursbindung an den Euro attackiert hatten.
Für einen Euro müssen die Anleger somit 7,44 Kronen hinblättern. Eine zu starke Krone belastet die dänische Wirtschaft, unter anderem weil dadurch Exportprodukte im Ausland teurer werden. Außerdem ist Dänemark vertraglich zu einer weitgehenden Stabilisierung des Wechselkurses zum Euro verpflichtet. Zuletzt war die Krone Anfang 2015 wegen der damals bereits angekündigten Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) stark unter Aufwertungsdruck geraten. Verstärkt wurde der Druck durch Angriffe von Spekulanten. Die dänische Notenbank setzte sich durch Devisenkäufe zur Wehr und reduzierte den Einlagensatz weit in den negativen Bereich auf minus 0,75 Prozent. Wie in der Eurozone müssen die Banken damit einen "Strafzins" für bei der Notenbank geparktes Geld zahlen. In diesem Jahr hat die dänische Notenbank aber mit den umfassenden geldpolitischen Lockerungen der EZB nicht mehr mitgezogen. Stattdessen hat sie im Januar den Einlagensatz wieder auf minus 0,65 Prozent angehoben und im März trotz starker Lockerungen der EZB stillgehalten. Dadurch ist der Druck zur Aufwertung der Krone an den Finanzmärkten wieder gestiegen.