FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montag merklich nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1301 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch bei rund 1,1350 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1316 (Freitag: 1,1417) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8837 (0,8759) Euro.
An den Finanzmärkten sorgt die weiterhin angespannte Lage an der ukrainisch-russischen Grenze für Vorsicht und Zurückhaltung. Die jüngsten diplomatischen Bemühungen haben keine sichtbaren Erfolge erzielt. Viele Länder haben ihre Bürger aufgerufen, die Ukraine zu verlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russland in der Krise mit der Ukraine erneut mit harten Sanktionen gedroht, zugleich aber das Dialogangebot untermauert.
Der zunehmenden Konflikte könnten nachhaltig den Welthandel belasten. "Die viel offenere Volkswirtschaft Europas mit ihrer engen Bindung an und Abhängigkeit von Russland und China würde in weitaus stärkerem Maße ihr Wirtschaftsmodell bedroht sehen als die USA", erklärte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank (DE:CBKG). Kurzfristig komme hinzu, dass Europas Energieabhängigkeit von Russland sehr groß sei. Daher leide der Euro auch stärker als der Dollar.
Als sicher empfundene Währungen wie der Dollar oder der Schweizer Franken sind tendenziell gefragt. Devisen, die auf schwankende Börsen meist empfindlich reagieren wie der australische oder der neuseeländische Dollar, stehen dagegen unter Druck. Der russische Rubel erholte sich am Montag etwas von seinen jüngsten Verlusten. Wichtige Konjunkturdaten standen zum Wochenstart nicht auf dem Programm.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83720 (0,83958) britische Pfund, 130,60 (132,24) japanische Yen und 1,0472 (1,0557) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 1867 Dollar. Das waren etwa acht Dollar mehr als am Vortag.