Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar konnte sich im frühen europäischen Handel am Donnerstag stabilisieren. Für positive Stimmung sorgten starke US-Einzelhandelsdaten und hawkische Kommentare von Fed-Vertretern. Sie bezweifeln, dass die US-Zentralbank die Zinserhöhungen in naher Zukunft aussetzen wird.
Bis 9:55 Uhr MEZ notierte der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, leicht und wurde auf 106,030 gehandelt. Damit lag er immer noch über seinem 3-Monats-Tief von 105,30 aus der Vorwoche.
Frisch veröffentlichte US-Daten zeigen derweil, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Oktober um 1,3 % zugelegt haben. Dieser Anstieg fiel höher als erwartet aus. Die US-Wirtschaft scheint sich trotz steigender Inflation behaupten zu können, was die Hoffnungen auf eine Pause bei den Zinserhöhungen schmälert.
Darüber hinaus sagte die Leiterin der Fed in San Francisco, Mary Daly, dass eine Unterbrechung des Zinserhöhungszyklus vom Tisch sei und der Leitzins der US-Zentralbank im Bereich von 4,75 % bis 5,25 % landen könnte. Derzeit liegt der Leitzins in einem Bereich von 3,75 % bis 4 %.
Die Leiterin der Fed in Kansas City, Esther George, sagte dem Wall Street Journal, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger „aufpassen müssen, nicht zu früh mit den Zinserhöhungen aufzuhören“.
Der Dollar erlebte zu Beginn der Handelswoche einen starken Ausverkauf, nachdem die Erzeugerpreise Anzeichen einer Abkühlung zeigten. Das deutet darauf hin, dass der aggressive Zinserhöhungszyklus der Fed kurz vor dem Ende stehen könnte.
An anderer Stelle stieg GBP/USD kurz vor der Herbsterklärung des britischen Finanzministers um 0,3 % auf 1,1940. Jeremy Hunt muss geplante Steuererhöhungen und Staatsausgabenkürzungen detailliert erläutern, mit denen ein erhebliches „schwarzes Loch“ gestopft werden muss.
„Ein glaubwürdiges Budget wird zu einer erheblichen fiskalischen Straffung führen und die Aussichten auf eine Rezession in Großbritannien über mehrere Quartale festigen. Zudem ist die Bank of England gezwungen, die Zinsen bis 2023 weiter anzuheben“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung. „Als prozyklische Währung kann dies kein gutes Umfeld für das britische Pfund sein.“
EUR/USD notierte kurz vor Bekanntgabe der Verbraucherpreisinflation für die Eurozone im Oktober schwächer auf 1,0390.
Das risikoempfindliche Währungspaar AUD/USD verlor 0,1 % auf 0,6737, während USD/JPY um 0,3 % auf 139,16 fiel. Zuvor hatte der ehemalige stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Hiroshi Nakaso, gesagt, dass die Bank erwägen sollte, ihre ultralockere Geldpolitik zu normalisieren.
USD/CNY kletterte 0,5 % nach oben auf 7,1251. Allerdings wurde der Yuan von schwindenden Hoffnungen getroffen, dass das Land seine strengen Corona-Beschränkungen lockern wird. Aktuell hat China mit einem Anstieg bei den Infektionszahlen zu kämpfen, den das Land seit sieben Monaten nicht mehr erlebt hatte.